15.10.2014

24 Jahre für Menschen mit Behinderung eingesetzt

Karl Finke als Landesbeauftragter im Meppener Kreishaus verabschiedet

Meppen. Nach 24 Jahren scheidet Karl Finke als erster Landesbeauftragter für Menschen mit Behinderung zum Ende des Jahres aus dem Amt aus. Seine Arbeit als Präsident des Behindertensportverbands Niedersachsen wird er jedoch fortsetzen. Finke wurde bei einem Besuch im Emsland in der Sitzung des Beirats für Menschen mit Behinderungen im Landkreis Emsland verabschiedet.

Ursula Mersmann, Vorsitzende des Beirats, und Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis würdigten im Meppener Kreishaus die langjährige Arbeit des Landesbeauftragten und dankten für die ausgesprochen gute Zusammenarbeit.

Der von der Landesregierung berufene blinde Diplom-Pädagoge und Verwaltungsfachmann nutzte die Gelegenheit, einzelne Etappen seiner Amtszeit Revue passieren zu lassen. Er hatte als Beauftragter die Landesregierung beraten und hatte ein ressortübergreifendes Vorschlags- und Auskunftsrecht inne. Von den Ministerien musste er bei allen grundsätzlichen Angelegenheiten, die Menschen mit Behinderungen betreffen, beteiligt werden. Besonders hob Finke die Verabschiedung des Landesgleichstellungsgesetzes, die weltweit erste barrierefreie Ausstellung EXPO in Hannover und die Initiierung der Verfassungsergänzung in Art. 3 des Grundgesetzes: „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden“ hervor. Er betonte zudem die Notwendigkeit, Menschen mit Behinderungen mitentscheiden zu lassen.

Im Verlauf der Beiratssitzung stellte die Sozialdezernentin inklusive Maßnahmen im Landkreis Emsland vom Kleinkind bis zum Senioren vor. Zu nennen seien vor allem die dezentrale Anbindung von Sonderkindergärten an Regelkindertagesstätten, die erhebliche Ausweitung des ambulant betreuten Wohnens bzw. der Aufbau des Wohntrainings, Umstrukturierungen im Vorschul- und Schulbereich und auch das Projekt „Inklusiver Betrieb“. Hinsichtlich der Inklusion seien immer noch Barrieren in den Köpfen vorhanden, die es abzubauen gelte. Wichtig sei es, interessierte und engagierte Menschen mit Behinderungen zu finden, die sich in Gremien einbringen. Die Beauftragte für Menschen mit Behinderungen betonte, dass der Landkreis Emsland oftmals Vorreiter für neue inklusive Projekte sei.

Bild: Behindertenbeauftragte Ursula Mersmann (l.) und Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis (2. v. l.) verabschiedeten gemeinsam mit den Mitgliedern des Beirats den Landesbeauftragten Karl Finke (mit Blumen). (Foto: Landkreis Emsland)