75 Jahre Kriegsende und Befreiung
Gedenkstätte Esterwegen veröffentlicht Broschüre zum besonderen Gedenken
Meppen. Im April 2020 jährte sich das Ende der Emslandlager zum 75. Mal. Wenige Wochen später – am 8. Mai 1945 – endete schließlich auch der Zweite Weltkrieg in Europa. Die letzten Kriegswochen in den Straf- und Kriegsgefangenenlagern im Emsland und in der Grafschaft Bentheim waren geprägt von Befreiung, Chaos, Räumungsmärschen und Massenmord. Jedes der 15 Lager hatte dabei seine eigene Geschichte, manchmal lagen Freude und Schrecken sehr dicht beieinander. Über diese Ereignisse berichten Beiträge der Gedenkstätte Esterwegen auf Facebook und Twitter, die dort in diesem März und April eingestellt worden waren. Diese Beiträge sind nun in einer Broschüre mit dem Titel „75 Jahre Kriegsende und Befreiung: Die Emslandlager“ zusammengefasst und veröffentlicht worden.
Bekannte und weniger bekannte Ereignisse werden in den Beiträgen aufgegriffen, die aus unterschiedlichen Perspektiven Schlaglichter auf die letzten Wochen der Emslandlager werfen. „Ich danke allen, die engagiert an den Beiträgen und dieser Veröffentlichung mitgearbeitet haben und auf diesem Weg mit dafür Sorge tragen, dass dieses wichtige Datum öffentlich gewürdigt wird“, sagt Landrat und Vorsitzender der Stiftung Gedenkstätte Esterwegen, Marc-André Burgdorf. „Dies ist insbesondere von Bedeutung, da wegen der Coronapandemie geplante Gedenkfeierlichkeiten ausfallen mussten“, fügt Dr. Andrea Kaltofen, Geschäftsführerin der Stiftung, hinzu.
Die Emslandlager bestanden von 1933 bis 1945. In den Lagern litten insgesamt etwa 80.000 KZ-Häftlinge und Strafgefangene sowie mehr als 100.000 Kriegsgefangene. Mehr als 20.000 Menschen aus vielen Staaten Europas überlebten die Gefangenschaft nicht.
Im Frühjahr 1945 rückten britische Truppen von den Niederlanden in Richtung Norddeutschland vor. Der alliierte Vormarsch, der teils auf erbitterten Widerstand der sich zurückziehenden Wehrmacht stieß, bedeutete das Ende der Emslandlager.
Die Broschüre ist für eine Schutzgebühr von 3 Euro in folgenden Buchhandlungen erhältlich: Eissing, Ulenhus sowie Knudsen (alle Papenburg), Fehnbuch (Rhauderfehn), Schlörmann (Ostrhauderfehn), Fokken (Westoverleding), Kremer (Haren), LeseZeichen und Borchers (beide Meppen), Holzberg (Lingen), Aus Liebe zum Buch (Nordhorn), Buchhandlung am Schloßpark (Bad Bentheim) und Buchhandlung zur Heide (Osnabrück).
Die Gedenkstätte Esterwegen ist zu erreichen unter der Rufnummer 05955/988950 sowie unter www.gedenkstaette-esterwegen.de, www.facebook.com/GedenkstaetteEsterwegen und https://twitter.com/Ged_Esterwegen
Bild: (v. l.) Dr. Andrea Kaltofen, Geschäftsführerin der Stiftung, und Landrat Marc-André Burgdorf stellen die Broschüre zur Befreiung der Emslandlager vor 75 Jahren vor. (Foto: Landkreis Emsland)