Alten- und Pflegeheime erhalten Hygienesiegel
34 Einrichtungen betreiben MRSA-Vorsorge für Bewohner
Meppen. „Mit dem Qualitätssiegel setzen die emsländischen Alten- und Pflegeheime ein öffentlich sichtbares Zeichen, dass sie Maßnahmen zur Bekämpfung multiresistenter Erreger eingeführt bzw. sie intensiviert haben“, betonte Landrat Winter bei der Vergabe des Pflegesiegels im Meppener Kossehof. 34 von insgesamt 39 Einrichtungen im Landkreis Emsland haben sich erfolgreich an der Initiative beteiligt. Winter überreichte gemeinsam mit Dr. Matthias Pulz, Präsident des Niedersächsischen Gesundheitsamtes, die Siegel an die Alten- und Pflegeheime.
Das Hygienequalitätssiegel für Alten- und Pflegeheime zählt zum Gesundheitsprojekt „EurSafety Health-net“, das sich auf den gesamten deutsch-niederländischen Grenzraum erstreckt. Die Initiative beinhaltet die Entwicklung grenzüberschreitender einheitlicher Standards zum Schutz von Patienten und Bewohnern vor multiresistenten Krankheitserregern. Die Projektkoordination für die gesamte Ems-Dollart-Region (EDR) liegt beim Landesgesundheitsamt. Zentraler Ansprechpartner für die Akteure vor Ort ist das Gesundheitsamt des Landkreises Emsland.
Um das Pflegesiegel zu erhalten, mussten die teilnehmenden Einrichtungen seit Start der Initiative im Herbst 2012 insgesamt zehn Qualitätsziele erfüllen. Diese umfassen vor allem die Erarbeitung von standardisierten Prozessen in der Prävention von Infektionserkrankungen u. a. mit multiresistenten Erregern wie MRSA. Regelmäßige Schulungen der Mitarbeiter, die Ausbildung von Hygienebeauftragten und die enge Vernetzung mit anderen Einrichtungen im Gesundheitswesen bilden die Grundlage, um das Siegel zu erhalten.
„Ein Qualitätssiegel ist eine vertrauensbildende Maßnahme“, sagte Winter. Da jeder selbst entscheidet, in welcher Einrichtung er betreut werden möchte, sei diese Auszeichnung ein wichtiges Kriterium für die Alten- und Pflegeheime, um sich positiv zu positionieren. Das Pflegesiegel sei zudem wichtiger Bestandteil des Qualitätsverbundes, der durch das Projekt EurSafety Health-net in den vergangenen Jahren in der EDR und somit auch im Landkreis Emsland entstanden sei. Hier sei auch das Qualitätssiegel für die Krankenhäuser von Bedeutung, für das bereits 2011 der Startschuss im Landkreis Emsland gefallen sei. Alle sieben emsländischen Häuser sind Träger des Siegels. „Insofern haben wir mit Hilfe von EurSafety Health-net kreisweit ein nahezu flächendeckendes Netzwerk von Gesundheitseinrichtungen geschaffen, die beim Infektionsschutz an einem Strang ziehen“, betonte Winter.
Er hoffe auch, dass das Projekt, das mit 2014 auslaufen soll, weiter fortgesetzt werden kann. Einen entsprechenden Appell richtete er an Dr. Pulz als Vertreter des Landes.
Bild: 34 Alten- und Pflegeheime erhielten das Pflegesiegel, weil sie ihre Hygienestandards verbessert haben. Begleitet wurden und werden sie dabei vom Landesgesundheitsamt Niedersachsen und dem Landkreis Emsland. (Foto: Landkreis Emsland)