Angehörige und an Demenz Erkrankte im Blick
Fachforum zum Welt-Alzheimertag 2024 mit drei Schwerpunktthemen - Anmeldung
Meppen. Personen, die einen an Demenz erkrankten Menschen pflegen oder betreuen, stehen vor großen Herausforderungen und dem Bedürfnis, dem zu pflegenden Menschen umfassend gerecht zu werden. Hierbei stoßen sie häufig an ihre Grenzen, sowohl körperlich als auch psychisch. Der Fachtag Demenz am Mittwoch, 25. September, anlässlich des Welt-Alzheimertags 2024 befasst sich mit drei Schwerpunktthemen rund um die Krankheit. Ab 9.45 Uhr sind alle pflegenden An- und Zugehörigen, Fach- und Betreuungskräfte der ambulanten und stationären Pflege sowie alle interessierten Bürgerinnen und Bürger in den Meppener Kossehof, Vogelpohlstraße 3, eingeladen. Anmeldung sind ab sofort möglich.
Bei den drei Schwerpunktthemen handelt es sich um „Demenz verstehen und angemessen reagieren“, das Konzept „Therapeutisches Gammeln“ sowie „Reha für pflegende Angehörige“. Die Selbstbestimmung eines an Demenz erkrankten Menschen sowie gleichzeitig die Entlastung für pflegende An- und Zugehörige stehen im Fokus der Veranstaltung, die vom Senioren- und Pflegestützpunkt und Demenz-Servicezentrum organisiert wird.
Einer der Referenten ist Markus Sasse vom Antoniushaus Lüdinghausen. Er wird das Thema „Demenz verstehen und angemessen reagieren“ im ersten Vortrag behandeln. Darin zeigt er die Erlebnis-, Handlungs- und Gefühlswelt eines dementiell erkrankten Menschen auf. Aus dem daraus resultierenden besseren Verständnis für die betroffene Person, lassen sich Handlungsansätze für die tägliche Arbeit und das Zusammenleben ableiten. Denn: Menschen mit Demenz haben einen Grund für ihr Handeln. Deshalb ist es wichtig, zu verstehen, warum bestimmte Verhaltensweisen ausgeführt werden. Biografische Kenntnisse sind hierbei von besonderer Wichtigkeit.
Das Wort „gammeln“ stammt vom Althochdeutschen „gaman“ und bedeutet unter anderem Freude und Spaß. Wie kann Freude und Spaß im Alltag bei einer Demenz gelingen und gleichzeitig dem Wohlbefinden, der Lebensqualität, Eigenständigkeit und der Selbstbestimmung einer an Demenz erkrankten Person dienen? Im zweiten Vortrag gehen Christian Löbel und Gabriele Naskrent von der „Gammel Oase“ des Julie-Kolb-Seniorenzentrums der Arbeiterwohlfahrt in Marl diesem Konzept des „Therapeutischen Gammelns“ nach, das die Autonomie des Menschen mit Demenz in den Mittelpunkt rückt. Seit Mai 2023 verfolgt das Julie-Kolb-Seniorenzentrum dieses Konzept. Löbel und Naskrent beschreiben u. a. Angehörigenarbeit, erste Projektergebnisse, Arbeitsabläufe, Reaktionen und schildern praktische Beispiele aus dem Alltag.
Unter dem Titel „Reha für pflegende Angehörige“ sprechen Lara Bichtemann und Jens Hendriksen von der Bückeberg-Klinik aus Bad Eilsen über das Reha-Konzept der Einrichtung. Dabei werden die Möglichkeiten der Reha mit und ohne pflegebedürftige Person thematisiert. Gerade An- und Zugehörige, die an Demenz erkrankte Personen pflegen, benötigen eine Auszeit, um Erschöpfungszuständen vorbeugen und möglichst lange die Pflegetätigkeit Zuhause weiter ausführen zu können. Pflegende Angehörige kehren körperlich und psychisch erholt in die häusliche Pflegesituation zurück und erhalten neue Impulse für den Alltag.
Die Veranstaltung endet gegen 15 Uhr. Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldungen sind bis Montag, 9. September, unter der Telefonnummer 05931/44-1210 und der E-Mail-Adresse pflegestuetzpunkt@emsland.de möglich.