07.05.2014

Arbeitsmarkt stärker für Menschen mit Behinderung öffnen

Projekt „Initiative Inklusion“ startet im Landkreis Emsland

Meppen. Inklusion soll auch im Arbeitsleben mehr und mehr Realität werden. Dazu können Arbeitgeber einen Beitrag leisten, indem sie „Inklusiver Betrieb – Partner für Teilhabe am Arbeitsleben“ werden. Um das Projekt „Initiative Inklusion“ näher vorzustellen, hatten die Projektpartner zu einem Pressegespräch ins Meppener Kreishaus eingeladen.

Gemeinsam mit dem Christophorus-Werk Lingen, dem Sozialen Ökohof, den Caritas Werkstätten nördliches Emsland und dem St.-Vitus-Werk Meppen verfolgt der Landkreis Emsland das Ziel, Menschen mit Behinderung beruflich zu qualifizieren und eine Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen. Ebenfalls mit im Boot sind die Kreishandwerkerschaften Emsland Mitte-Süd sowie Aschendorf-Hümmling und der Wirtschaftsverband Emsland. „Menschen mit einer Behinderung, die heute möglicherweise in einer Werkstatt für behinderte Menschen tätig sind, wird damit die Tür zum ersten Arbeitsmarkt geöffnet“, betont Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis.

Michael Korden, Geschäftsführer der St.-Vitus-Werk GmbH, Meppen, erläutert die Grundlagen für die Teilnahme an der „Initiative Inklusion“: Danach erklären sich emsländische Betriebe über einen Kooperationsvertrag bereit, Arbeitsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen und so an der Idee einer inklusiven Gesellschaft mitzuwirken. Allen teilnehmenden Betrieben wird für ihr Engagement eine Türplakette mit der Aufschrift „Inklusiver Betrieb, Partner für Teilhabe am Arbeitsleben“ verliehen. „Wir wollen das Thema darüber im Interesse aller Beteiligten stärker in die Öffentlichkeit tragen“, so Korden.

„Jeder Mensch ist einzigartig und erst die vielen einzigartigen Persönlichkeiten machen eine Gemeinschaft stark“, sagt Kraujuttis. Dies gelte auch in Unternehmen: Männer und Frauen unterschiedlichen Alters, Abstammung und Herkunft, ausgestattet mit verschiedenen Qualifikationen, bildeten ein erfolgreiches Mitarbeiterteam. Mit dem jetzt initiierten Projekt würden gezielt „begleitete Entwicklungspfade“ für Menschen mit Behinderung angeboten. Angefangen mit einem Schüler- oder kurzem Betriebspraktikum über Arbeitserprobungen könne Inklusion im Arbeitsleben durch Unternehmen unterstützt werden. Ein Praktikum könne in die dauerhafte Auslagerung eines Werkstattarbeitsplatzes münden, der weiterhin durch die Werkstatt begleitet werde. Dort gewonnene positive Erfahrungen könnten zur Übernahme in ein reguläres Beschäftigungsverhältnis führen, erläutert Kraujuttis.

Für die Unternehmen hätte eine Beteiligung zahlreiche Vorteile. Sie erhielten neue motivierte und zuverlässige Arbeitskräfte, Entlastung bei Routinearbeiten und zugleich würden ihnen finanzielle Fördermöglichkeiten geboten, führt Kraujuttis weiter aus. „So kann Inklusion funktionieren“, sagt sie abschließend.