Architekten-Wettbewerb entschieden
Neubau Besucherzentrum Schloss Clemenswerth: Ein erster und zwei dritte Preise
Meppen/Sögel. Das Preisgericht hat getagt. Nun stehen die Gewinner des Architekten-Wettbewerbs für den Neubau eines Besucherzentrums auf Schloss Clemenswerth fest. Die 18-köpfige Jury aus Architekten und Landschaftsarchitekten sowie Vertretern des Landkreises Emsland unter Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. Volker Droste, Architekt aus Oldenburg, legte drei Preisträger des Architektenwettbewerbs fest. Es wird einen ersten und zwei dritte Plätze geben.
Den ersten Preis sprach das Preisgericht einstimmig dem Büro Studiobornheim Unger Ritter Architekten Part GmbB aus Frankfurt am Main zu. Die zwei dritten Preise gehen ebenfalls einstimmig an Scheidt Kasprusch Gesellschaft von Architekten GmbH aus Berlin und die Arbeitsgemeinschaft Peter Zirkel Gesellschaft von Architekten mbH mit Naumann Wasserkampf Architekten PartGmbB aus Dresden.
Landrat Reinhard Winter zeigte sich mit dem Ergebnis sehr zufrieden: „Ich danke den Architekturbüros für die eingereichten Entwürfe und ihr damit gezeigtes Interesse an der Wettbewerbsaufgabe. Mit den kreativen Beiträgen sind ganz unterschiedliche Lösungsvorschläge für diese sehr komplexe und anspruchsvolle Aufgabe vorgelegt worden. Wir haben uns die Auswahl nicht leicht gemacht“.
In der ganztägigen Sitzung des Preisgerichts wurden 26 eingereichte Entwürfe intensiv vorgestellt, analysiert und diskutiert. Die Wettbewerbsarbeiten waren in einem anonymisierten Verfahren durch die Wettbewerbskoordination, das Büro compar -strategien für architektur und städtebau- aus Dortmund, vorgeprüft und vorgestellt worden. Das Büro hatte den europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb betreut und begleitet. Die Jury wurde ergänzend beraten durch Vertreter des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege sowie den Museumsleiter des Emslandmuseum Schloss Clemenswerth.
Die Gremien des Landkreises Emsland hatten 2017 nach entsprechenden Beschlüssen den Prozess in Gang gebracht, mit dem die Besucherbetreuung und die Bedingungen für ein gutes Museums- und Veranstaltungsangebot verbessert werden sollen. „Die Museumsstrukturen sind über Jahrzehnte gewachsen und in die vorhandene Raumsituation eingepasst worden. Insbesondere wegen der Kleinteiligkeit der Raumaufteilung in den Museumspavillons fehlen dem Museum Räume, die heute Voraussetzungen für einen zukunftsweisenden Museumsbetrieb sind“, erläutert Winter.
Das Besucherzentrum soll nun in größtmöglicher Nähe zu den Schlossgebäuden, aber außerhalb des denkmalgeschützten Schlossareals entstehen. Für den Neubau auf dem kreiseigenen, südlich an die Schlossanlage angrenzenden rund zwei Hektar große Wiesengrundstück wurde eine Nutzfläche von rund 900 m² zugrunde gelegt. Als Anforderung an die neu zu schaffende Architektur wurde formuliert, dass sie ein modernes Äquivalent zur hochqualitativen barocken Architektur sein soll und auf den Umgebungsschutz des Schlosses Bezug nehmen muss.
Zehn Büros wurden im Wettbewerbsverfahren durch den Auslober, den Landkreis Emsland, ausgewählt und bereits im Vorfeld gesetzt. 20 weitere Büros sind über die europaweite Ausschreibung ausgewählt worden. Aufgrund des großen Interesses und der großen Anzahl an Bewerbungen mussten die 20 weiteren Teilnehmer in einer notariellen Losziehung ausgelost werden. Von den insgesamt 30 zugelassenen Teilnehmern haben 26 Teilnehmer fristgerecht eine Wettbewerbsarbeit eingereicht.
In einem nächsten Schritt werden nun Verhandlungsgespräche mit den drei Preisträgern geführt, in denen neben dem Wettbewerbsergebnis auch die Bearbeitungsorganisation sowie das Honorarangebot eine Rolle spielen werden. Das Büro, das aus diesen Verhandlungsgesprächen als Sieger hervorgeht, soll zeitnah mit den Leistungen der Architektur und Landschaftsarchitektur beauftragt werden.
Alle Wettbewerbsarbeiten sind seit Freitag, 22. Juni, in den Fluren der Jugendbildungsstätte Marstall Clemenswerth in Sögel zu sehen. Die Ausstellung ist montags bis samstags, 8.30 bis 18 Uhr, und sonntags, 8.30 bis 13 Uhr, geöffnet.
Bild: Die Jury legte sich nach einer ganztätigen Sitzung auf einen ersten und zwei dritte Preisträger fest. (Foto: compar, Dortmund)