29.07.2013

Auf spielerische Weise Sprachkenntnisse verbessern


Feriencamp findet zum vierten Mal statt - 25 Kinder nehmen teil
Meppen. Erstmals 2010 durchgeführt, findet das Feriencamp Sprache und Sport des Landkreises Emsland nun bereits zum vierten Mal erfolgreich statt. Seit Montag, 22. Juli, bis Samstag, 27. Juli, erleben insgesamt 25 Kinder beim Feriencamp in der Jugendbildungsstätte Marstall Clemenswerth in Sögel auf spielerische Weise einen Sprachunterricht, der auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund und/oder Sprachschwierigkeiten ausgerichtet ist.

Vier Mädchen und 21 Jungen nehmen vormittags am Sprachunterricht teil, der sich thematisch auf das vielseitige Nachmittagsangebot bezieht. Dann nämlich tauschen die Kinder im Alter von elf bis 14 Jahren die Lernhefte gegen Sportschuhe. Klettern, Fußball, Basketball und Tischtennis stehen am Nachmittag auf dem Programm. Damit können die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen sofort die neu gelernten Vokabeln und die Grammatik anwenden. Abends stehen zahlreiche Aktivitäten wie Schwimmen, Dart-, Billard- und Tischfußballturniere sowie einer Rallye durch Sögel zur Auswahl. Mit einem Familiennachmittag soll die Woche abschließen.

Zielgruppe des Camps sind Kinder und Jugendliche der fünften bis siebten Jahrgangsstufen der emsländischen Haupt-, Real- und Förderschulen. „Die Kinder sind sehr motiviert und mit Spaß bei der Sache. Sie haben zum Teil schon öfter am Sprachcamp teilgenommen“, sagt Landrat Reinhard Winter. Neben der Sprachkompetenz werde die soziale Integration gefördert. „Die Kinder und Jugendlichen lernen neue Sportarten kennen und haben später im Verein vor Ort die Möglichkeit, diese auszuüben, neue Kontakte zu knüpfen und sich dadurch in die örtliche Gemeinschaft zu integrieren“, erläutert Winter.

Der Lernerfolg durch die Kombination „Sprache und Sport“ sei deutlich festzustellen: „Die Kinder, die an den vergangenen Feriencamps teilgenommen haben, konnten ihre Sprachkenntnisse erkennbar verbessern. Die hier gewonnenen Erfahrungen haben deutliche Auswirkungen auf das Lern- und Sozialverhalten der Kinder“, betont Winter.

Das Camp findet in Zusammenarbeit mit den Schulen statt, die Kinder mit Förderbedarf für eine Teilnahme vorschlagen. Die Kinder und Jugendlichen werden im Camp durch ein inzwischen bewährtes Lehrkräfte- und Betreuerteam begleitet, welches auch über das Feriencamp hinaus für die Kinder Ansprechpartner bleibt.

Derzeit sind rund 13% der Bürger im Landkreis Emsland Ausländer und Aussiedler. Die Zahl ausländischer Personen, die in das Emsland einwandern, nimmt dabei aktuell weiter zu. Kinder ohne deutsche Sprachkenntnisse, die als Quereinsteiger in das deutsche Schulsystem kommen, haben dabei besondere Probleme, an das Bildungsniveau anzuschließen. Um die neu zugewanderten Kinder von Anfang an zu unterstützen, wurde das Sprachcamp entwickelt. Aber auch Schülerinnen und Schüler, die schon länger in Deutschland leben, benötigen Hilfe, sodass sie ebenfalls in das Sprachcamp einbezogen werden. Ausgeweitet wurde die ursprüngliche Zielgruppe inzwischen auch um deutsche Kinder mit Sprachschwierigkeiten.

Das diesjährige Sprachcamp wird durch die Niedersächsische Lotto-Sport-Stiftung mit 5500 Euro unterstützt; die restlichen Ausgaben trägt der Landkreis Emsland. Ebenfalls engagiert sich der Kreissportbund im Projekt, indem er Sporthallen und -plätze zur Verfügung stellt. Auch die 2012 begonnene Zusammenarbeit mit dem Präventionsprojekt „SP!EL – Sozialräumliche Prävention im Emsland“ wurde weiter ausgebaut.

Bild:
25 Kinder lernen im Feriencamp des Landkreises Emsland die deutsche Sprache und haben viel Spaß dabei. (Foto: Landkreis Emsland)