"Ausbau der erneuerbaren Energien - aber mit Augenmaß"
2. Emsländische Klimakonferenz thematisiert Herausforderungen für ländlichen Raum
Sögel. Der Landkreis Emsland steht dem Ausbau erneuerbarer Energien weiterhin aufgeschlossen gegenüber, im Dialog mit der Bevölkerung erkennt und berücksichtigt er gleichzeitig aber Wachstumsgrenzen – so lautet eine der zentralen Botschaften der 2. Emsländischen Klimakonferenz. „Wir werden als Landkreis weiterhin unseren Beitrag zur Energiewende leisten – aber nicht auf dem Rücken der Bevölkerung“, brachte Landrat Reinhard Winter die Perspektive des Landkreises auf den Punkt. Auf der Konferenz in der Mensa am Schulstandort Sögel hatten die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Ursula Heinen-Esser, und Niedersachsens Umweltminister, Dr. Stefan Birkner, ihre Vorstellungen und Erwartungen an die Kommunen formuliert und dabei deutlich gemacht, dass mit Blick auf die Energiewende dem ländlichen Raum eine entscheidende Rolle zukommt.
Bereits in seiner Begrüßung gab Landrat Winter dem Umweltminister mit auf den Weg, dass die Herausforderungen und Belastungen, die mit der Energiewende für das Emsland einhergehen, gewisse Unterstützung und Zugeständnisse durch das Land erforderten. In diesem Kontext sprach er explizit die Aspekte an, die auf Seiten der Bevölkerung auf besondere Kritik stoßen – etwa die zunehmende „Vermaisung“ und „Verspargelung“ der Landschaft sowie den Bau der 380 kV-Leitung von Heede nach Nordrhein-Westfalen.
Die Parlamentarische Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser stellte im Anschluss die grundsätzlichen Überlegungen zur Energiewende vor und machte deutlich, dass „wirtschaftlicher Erfolg und Umweltschutz keine Gegensätze sind“. Dabei unterstrich sie, dass sich das Erneuerbare-Energien-Gesetz der Bundesregierung als Instrument zur Einführung der erneuerbaren Energien bewährt habe. Dass ohne Stromnetzausbau kein wirksamer Ausbau der regenerativen Stromerzeugung möglich sei, betonte der niedersächsische Umweltminister Dr. Stefan Birkner. Mit Blick auf den Bau neuer Stromtrassen stellte er heraus, dass in Niedersachsen die Möglichkeit der Erdverkabelung von Teilstücken erwirkt werden konnte. In diesem Kontext teilte er die Position des emsländischen Kreistages und gab zu bedenken, dass im Einzelfall der Umwelt- und Naturschutz gegenüber den Interessen der Menschen zurückstehen müsse.
Beide würdigten in ihren Ausführungen die umfassenden Klimaschutzaktivitäten des Landkreises Emsland und stellten sich im Anschluss den kritischen Fragen der rund 200 Teilnehmer, die von der effizienten Straßenbeleuchtung über Details der Erdverkabelung bis hin zu Konzessionsabgaben für Landwirte verschiedene Aspekte der Energiewende vor Ort thematisierten.
Nachdem Kreisbaurat Dirk Kopmeyer den Status quo der emsländischen Aktivitäten im Klimaschutz erläutert und einen Ausblick auf die Handlungsfelder der nächsten Jahre gegeben hatte, wurden in der folgenden Podiumsdiskussion – ebenfalls unter Einbeziehung des Publikums – die verschiedenen Perspektiven Beteiligter erörtert. Stellung zur Energiewende vor Ort bezogen neben dem Landrat auch je ein Vertreter des Netzbetreibers, des Landes, der regionalen Wirtschaft, einer Kommune sowie des Landvolkes. Winter machte deutlich, dass der Landkreis in Sachen Klimaschutz und Energieeffizienz weiter umtriebig sei, und mit Blick auf die Bürger beispielsweise in der Kooperation mit dem Klimacenter in Werlte sowie in Nahwärmekonzepten hohe Potenziale schlummerten. Der aktuellen Goldgräberstimmung der Branche hinsichtlich Windkraft- und Biogasanlagen verpasste er allerdings einen Dämpfer: „Wir werden unser Raumordnungsprogramm mit Blick auf das Thema Energie anpassen, aber eines muss allen klar sein: Nicht an jedem Standort ist alles möglich.“
Insgesamt fiel das Fazit der Konferenz durchweg positiv aus: „Wir haben unsere Botschaften an das Land und den Bund platzieren können und allen Interessierten ein Forum geboten, sich einzubringen. Die Impulse, die wir erhalten haben, werden in die Weiterentwicklung unserer Klimaschutzinitiative einfließen, die wir im Übrigen zukünftig unter www.klimaschutz-emsland.de im Detail vorstellen wollen“, versicherte der Landrat abschließend.
Bild: Nutzten die 2. Emsländische Klimakonferenz, um sich intensiv über die Positionen des Landes und des Landkreises auszutauschen: Niedersachsens Umweltminister Dr. Stefan Birkner (r.) und Landrat Reinhard Winter. (Foto: Landkreis Emsland)
Sögel. Der Landkreis Emsland steht dem Ausbau erneuerbarer Energien weiterhin aufgeschlossen gegenüber, im Dialog mit der Bevölkerung erkennt und berücksichtigt er gleichzeitig aber Wachstumsgrenzen – so lautet eine der zentralen Botschaften der 2. Emsländischen Klimakonferenz. „Wir werden als Landkreis weiterhin unseren Beitrag zur Energiewende leisten – aber nicht auf dem Rücken der Bevölkerung“, brachte Landrat Reinhard Winter die Perspektive des Landkreises auf den Punkt. Auf der Konferenz in der Mensa am Schulstandort Sögel hatten die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Ursula Heinen-Esser, und Niedersachsens Umweltminister, Dr. Stefan Birkner, ihre Vorstellungen und Erwartungen an die Kommunen formuliert und dabei deutlich gemacht, dass mit Blick auf die Energiewende dem ländlichen Raum eine entscheidende Rolle zukommt.
Bereits in seiner Begrüßung gab Landrat Winter dem Umweltminister mit auf den Weg, dass die Herausforderungen und Belastungen, die mit der Energiewende für das Emsland einhergehen, gewisse Unterstützung und Zugeständnisse durch das Land erforderten. In diesem Kontext sprach er explizit die Aspekte an, die auf Seiten der Bevölkerung auf besondere Kritik stoßen – etwa die zunehmende „Vermaisung“ und „Verspargelung“ der Landschaft sowie den Bau der 380 kV-Leitung von Heede nach Nordrhein-Westfalen.
Die Parlamentarische Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser stellte im Anschluss die grundsätzlichen Überlegungen zur Energiewende vor und machte deutlich, dass „wirtschaftlicher Erfolg und Umweltschutz keine Gegensätze sind“. Dabei unterstrich sie, dass sich das Erneuerbare-Energien-Gesetz der Bundesregierung als Instrument zur Einführung der erneuerbaren Energien bewährt habe. Dass ohne Stromnetzausbau kein wirksamer Ausbau der regenerativen Stromerzeugung möglich sei, betonte der niedersächsische Umweltminister Dr. Stefan Birkner. Mit Blick auf den Bau neuer Stromtrassen stellte er heraus, dass in Niedersachsen die Möglichkeit der Erdverkabelung von Teilstücken erwirkt werden konnte. In diesem Kontext teilte er die Position des emsländischen Kreistages und gab zu bedenken, dass im Einzelfall der Umwelt- und Naturschutz gegenüber den Interessen der Menschen zurückstehen müsse.
Beide würdigten in ihren Ausführungen die umfassenden Klimaschutzaktivitäten des Landkreises Emsland und stellten sich im Anschluss den kritischen Fragen der rund 200 Teilnehmer, die von der effizienten Straßenbeleuchtung über Details der Erdverkabelung bis hin zu Konzessionsabgaben für Landwirte verschiedene Aspekte der Energiewende vor Ort thematisierten.
Nachdem Kreisbaurat Dirk Kopmeyer den Status quo der emsländischen Aktivitäten im Klimaschutz erläutert und einen Ausblick auf die Handlungsfelder der nächsten Jahre gegeben hatte, wurden in der folgenden Podiumsdiskussion – ebenfalls unter Einbeziehung des Publikums – die verschiedenen Perspektiven Beteiligter erörtert. Stellung zur Energiewende vor Ort bezogen neben dem Landrat auch je ein Vertreter des Netzbetreibers, des Landes, der regionalen Wirtschaft, einer Kommune sowie des Landvolkes. Winter machte deutlich, dass der Landkreis in Sachen Klimaschutz und Energieeffizienz weiter umtriebig sei, und mit Blick auf die Bürger beispielsweise in der Kooperation mit dem Klimacenter in Werlte sowie in Nahwärmekonzepten hohe Potenziale schlummerten. Der aktuellen Goldgräberstimmung der Branche hinsichtlich Windkraft- und Biogasanlagen verpasste er allerdings einen Dämpfer: „Wir werden unser Raumordnungsprogramm mit Blick auf das Thema Energie anpassen, aber eines muss allen klar sein: Nicht an jedem Standort ist alles möglich.“
Insgesamt fiel das Fazit der Konferenz durchweg positiv aus: „Wir haben unsere Botschaften an das Land und den Bund platzieren können und allen Interessierten ein Forum geboten, sich einzubringen. Die Impulse, die wir erhalten haben, werden in die Weiterentwicklung unserer Klimaschutzinitiative einfließen, die wir im Übrigen zukünftig unter www.klimaschutz-emsland.de im Detail vorstellen wollen“, versicherte der Landrat abschließend.
Bild: Nutzten die 2. Emsländische Klimakonferenz, um sich intensiv über die Positionen des Landes und des Landkreises auszutauschen: Niedersachsens Umweltminister Dr. Stefan Birkner (r.) und Landrat Reinhard Winter. (Foto: Landkreis Emsland)