Baustart dank Fördermittel
Neubau der Flutmuldenbrücke in Versen beginnt – Vorarbeiten ab Mitte November
Meppen. Seit Oktober 2015 liegt die Planreife für den Neubau der Brücke über die Flutmulde in Meppen-Versen vor. Jetzt kann auch mit dem Bau begonnen werden, da das Land Niedersachsen die notwendigen Fördergelder bewilligt hat. Landrat Reinhard Winter, Bürgermeister Helmut Knurbein (Stadt Meppen), Ortsvorsteher Gerd Gels (Versen), Kreisbaurat Dirk Kopmeyer und Fachbereichsleiter Straßenbau, Detlev Thieke, stellten in einem Pressegespräch die nächsten Schritte vor.
„Bei aktuell veranschlagten Baukosten von rund 6,5 Mio. Euro konnten wir auf diese finanzielle Unterstützung nicht verzichten, darum hat sich der Baustart verzögert“, sagt Winter. Die Maßnahme wird mit 60 Prozent der förderfähigen Kosten gefördert. 2015 hatte der Landkreis Emsland vergeblich beantragt, für 2016 in das Bauprogramm des Niedersächsischen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (NGVFG) aufgenommen zu werden. Der aktuelle Antrag vom 20. September 2017 war nun erfolgreich und sichert die notwendige monetäre Unterstützung des Projekts in Höhe von rund 3,9 Mio. Euro zu.
Der Landkreis Emsland wird jetzt schnellstmöglich den Neubau der Brücke an der Versener Straße (Kreisstraße 203) auf den Weg bringen. Ab Montag, 19. November, werden die ersten Vorarbeiten beginnen, wobei die aktuelle Verkehrsführung mit der Ampelregelung noch bis Ende des Jahres bestehen bleibt. Voraussichtlich im Januar 2019 werden die eigentlichen Arbeiten, dann unter Vollsperrung der Kreisstraße, beginnen können. „Die Bürger von Versen werden Umwege in Kauf nehmen müssen; das lässt sich leider nicht anders lösen“, bittet der Landrat um Verständnis. Während der Bauarbeiten soll der Verkehr über die Landesstraße 48 zur Europastraße 233 (B402) nach Meppen umgeleitet werden.
Der Neubau soll an selber Stelle entstehen und die alte und abgängige Brücke ersetzen. Das Bauwerk mit einer künftigen Tragfähigkeit von 60 to wird über zwei je 3,50 m breite Fahrstreifen verfügen sowie über einen 2,50 m breiten Rad- und Fußweg, der von Meppen kommend auf der rechten Seite weitergeführt wird. Die Brücke wird damit breiter als zuvor und damit den heutigen Bedürfnissen angepasst. „Für den Neubau an selber Stelle spricht vor allem, dass er am schnellsten und planungstechnisch am unkompliziertesten, aber auch am wirtschaftlichsten umzusetzen ist. Weitere Flächenankäufe erübrigen sich. Das Vorgehen wird daher von allen Akteuren ausdrücklich begrüßt“, sagt Winter. Insgesamt soll die Bauzeit voraussichtlich zweieinhalb Jahre in Anspruch nehmen, so dass das Projekt etwa Mitte 2021 abgeschlossen werden kann.
„Bei der Kreisstraße 203 handelt es sich um eine wichtige Verkehrsverbindung für die Stadt Meppen. Das Gesamtverkehrsaufkommen liegt laut Verkehrszählung aus 2010 bei etwa 4.700 Fahrzeugen am Tag mit einem Schwerlastverkehrsanteil von rund 5 Prozent. Wir freuen uns daher sehr, dass die Bauarbeiten jetzt beginnen können und am Ende eine neue tragfähige Verbindung über die Flutmulde den gesamten Verkehr ohne Einschränkungen aufnehmen kann“, sagt Knurbein.
Eine routinemäßige Überprüfung des Bauwerks über die Flutmulde im Zuge der Versener Straße hatte ergeben, dass die alte aus den 1960er Jahren stammende Brücke in ihrer Tragfähigkeit eingeschränkt ist. Die Konstruktion des etwa 200 Meter langen Bauwerks war damals in Teilstücken abschnittsweise hergestellt worden. Die so entstehenden Koppelfugen der vorgespannten Tragkonstruktion erwiesen sich nun als Schwachstellen im Bauwerk.
Die Brücke über die Flutmulde in Versen ist nicht das einzige Bauwerk, dass das Ende seiner Lebensdauer erreicht hat: „Die Erneuerung von Brücken ist eine Aufgabe, um die wir uns bereits vermehrt kümmern“, sagt Winter. Als Beispiele nannte er die Hase-Brücke in Meppen-Bokeloh und die Brücke für die zweite Richtungsfahrbahn im Bereich der Schleuse Meppen-Teglingen, die für Gesamtkosten von rund 6 Mio. Euro in 2017 fertiggestellt wurden. Auch hier konnten NGVFG-Mittel eingeworben werden. „In diesem Jahr stehen mit der Flutmuldenbrücke insgesamt vier Brücken (Brookgraben, Rühlermoorschloot, Radwegbrücke Elsbach) auf der Agenda. Die Kosten hierfür belaufen sich auf insgesamt etwa 7,8 Mio. Euro einschließlich GVFG-Mittel“, so Winter abschließend.
Bild: (v. l.) Ortsvorsteher Gerd Gels, Kreisbaurat Dirk Kopmeyer, Landrat Reinhard Winter, Bürgermeister Helmut Knurbein und Fachbereichsleiter Detlev Thieke stellten die Pläne für die neue Flutmuldenbrücke in Meppen-Versen vor. (Foto: Landkreis Emsland)