Bedrohte „Zeitzeugen“ der Pflanzenwelt
Pflegearbeiten beginnen in Meppener Kuhweide – Brombeeraufwuchs überwuchert alles
Meppen. Das Naturschutzgebiet Meppener Kuhweide weist noch einige selten gewordene Pflanzenarten der Sandmagerrasenlebensräume auf wie zum Beispiel Glockenblumen, echtes Labkraut oder das gewöhnliche Ferkelkraut. Um diese schützenswerten Pflanzen zu erhalten, sind entsprechende Pflegearbeiten notwendig. Diese finden in den nächsten Wochen im Rahmen des Hotspot-Projekts „Wege zur Vielfalt – Lebensadern auf Sand“ statt.
Das Gebiet der Meppener Kuhweide besteht aus nährstoffarmen Sandböden, den die Ems, die sich am 65 Hektar großen Naturschutzgebiet vorbeischlängelt, über Jahrtausende nach Hochwasserereignissen dort ablagerte. Besaßen früher diese nährstoffarmen Sandstandorte keine Wertschätzung, weil dort keine ertragreiche Landwirtschaft betrieben werden konnte, gelten sie heute als wahre Schatzkästen der Natur. Spezialisten der Pflanzenwelt haben diese Extremstandorte, die heute nur noch selten zu finden sind, besiedelt.
Die Meppener Kuhweide wurde in früheren Jahrhunderten als Dorfgemeinschaftsweide genutzt. Das Vieh der Dorfbewohner fraß das spärliche Gras und die artenreichen Kräuter. Die Eichen, die auf der Meppener Kuhweide standen und von denen einige Exemplare bis heute die Zeit überdauert haben, wurden geschneitelt, das heißt, ihre Äste wurden immer wieder abgeschnitten oder auch vom Vieh abgefressen, damit sie viele neue Äste und damit eine größere Eichelernte produzierten. Mit den Eicheln wurde das Vieh gemästet und die geschnittenen Zweige als Einstreu und Winterfutter genutzt.
Allerdings werden diese „Zeitzeugen“, darunter auch der Wacholder, in der Meppener Kuhweide durch einen starken Brombeeraufwuchs bedroht. Dieser breitet sich massiv aus. Die Brombeeren überwuchern alles und die Gefahr, dass die Pflanzen unter Brombeergestrüpp verschwinden, ist groß. Daher werden die Brombeeren nun abgemulcht, um den eigentlichen Bewohnern dieses Standortes wieder Luft und Licht zu verschaffen.