Bestätigte Nachweise der Asiatischen Hornisse im Landkreis Emsland
Invasive Art in Lingen und Meppen – Wespen- und Hornissenberaternetz aktiv
Meppen/Lingen. Die Asiatische Hornisse, auf Latein Vespa velutina, gilt seit 2016 als invasive Art. Sie breitete sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich in Deutschland von Südwesten nach Nordosten aus. Gab es bereits 2023 gesicherte Nachweise in Teilen Niedersachsens, liegen aktuell auch bestätigte Funde von Jungköniginnen der Art für den Landkreis Emsland in Lingen (2 Funde) und Meppen (1 Fund) vor.
Da es sich um eine invasive Art der Kategorie „Früherkennung“ handelt, bitten der Landkreis Emsland und die Stadt Lingen um erhöhte Aufmerksamkeit und die Meldung jeder Sichtung, damit Beseitigungsmaßnahmen eingeleitet werden können. Sichtungen sind bestenfalls mit Fotos oder Videos zu belegen und können beim Landkreis Emsland unter der E-Mail-Adresse juliane.weltring@emsland.de gemeldet werden. Die Stadt Lingen (Ems) mit eigener Naturschutzbehörde bittet um Meldung an die E-Mail-Adresse p.muelich@lingen.de. Weiterhin stehen für die Meldung von Funden das Portal AHlert-Nord unter https://www.neobiota-nord.de/de/fundmeldung/ sowie des Landes Niedersachsen unter invasive-arten@nlwkn.niedersachsen.de zur Verfügung.
Nach einer Meldung werden von der jeweiligen Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Emsland bzw. der Stadt Lingen (Ems) Maßnahmen zum Umgang mit dem Fund getroffen. Es wird darauf hingewiesen, dass es zu Verwechslungen der heimischen Arten mit der Asiatischen Hornisse kommen kann. Daher sollten keine Exemplare getötet werden. Da es sich bei der heimischen Hornisse Vespa crabro um eine besonders geschützte Art handelt, ist eine Beseitigung der Nester oder das Abtöten der Tiere verboten und kann mit einem Bußgeld bis zu 50.000 Euro geahndet werden. Auch Fallen sind ohne Genehmigung nicht zugelassen.
Im Fall einer Ansiedlung oder Fundes von Hornissen sollten daher immer Fachexperten hinzugezogen werden. Diese sind seit 2006 im Wespen- und Hornissenberaternetzwerk des Landkreises Emsland ehrenamtlich organisiert. Die Berater und Beraterinnen setzen sich für den Schutz und Erhalt der heimischen Wespen-Arten ein und nehmen keine Beseitigung oder Abtötung von Nestern, sondern allenfalls Umsiedlungen der Tiere vor.
Die Asiatische Hornisse ist von der Größe her etwas kleiner und deutlich dunkler als die heimische Hornisse. Der biologische „Neuzugang“ ist überwiegend schwarz gefärbt, mit gelben Füßen - daher auch die manchmal verwendete Bezeichnung als Asiatische Gelbfuß-Hornisse - und einem rot-braun-orange gefärbten Kopf.
Die Asiatische Hornisse ist eine gewandte Jägerin, die es versteht, im Flug viele Insekten zu erbeuten. Beide Hornissenarten, füttern ihre Larven mit Insekten wobei sie sich selber in der Regel von Pflanzensäften und Fallobst ernähren. Nach bisherigen Erkenntnissen ist die zugewanderte Art in der Regel zurückhaltend bis scheu. Als Neststandort werden gerne hohe Bäume ausgewählt. Es sind aber auch Nester in Gebäuden, beispielsweise am Gebälk von Scheunen und Schuppen und auf Dachböden, entdeckt worden.
Das Wespen- und Hornissenberaternetzwerk ist über den Landkreis Emsland unter der Telefonnummer 05931/44-3577 und per E-Mail (juliane.weltring@emsland.de) zu erreichen. Eine Übersicht der Berater und Beraterinnen ist auch unter https://www.naturschutzstiftung-emsland.de/wespenberater/ zu finden. Die einzelnen Stadt- bzw. Gemeindeverwaltungen können ebenfalls den richtigen Ansprechpartner vermitteln.
Bei der Stadt Lingen ist die Naturschutzbehörde unter der Telefonnummer 0591/9144-367 und der E-Mail-Adresse p.muelich@lingen.de zu erreichen.
Weitere Informationen zum Monitoring der Asiatischen Hornisse sowie Bestimmungshilfen sind hier zu finden: https://www.nlwkn.niedersachsen.de/201332.html
Bild: Die Grafik zeigt die Merkmale auf, mit denen sich die beiden Arten voneinander unterscheiden lassen. (Foto: Landkreis Emsland)