Bilder aus der Gefangenschaft
Gedenkstätte Esterwegen: Ausstellungseröffnung mit Arbeiten von Ernst Walsken
Meppen. Bilder aus Gefangenschaften 1937 bis 1945 zeigt eine Sonderausstellung, die am Sonntag, 21. April, um 15 Uhr in der Gedenkstätte Esterwegen, Hinterm Busch 1, mit einer öffentlichen Veranstaltung eröffnet wird. Unter dem Titel vom „Vom ,Moorsoldaten´ zum ,Prisoner of War´“ werden künstlerische Arbeiten von Ernst Walsken gezeigt. Nach einer Einführung in die Ausstellung durch den Direktor des Kunstmuseums Solingen, Dr. Rolf Jessewitsch, wird Ernst Martin Walsken, Sohn des 1993 verstorbenen Künstlers, über seinen Vater sprechen.
Der 1909 in Solingen geborene Ernst Walsken lernte die Handwerke Reider und Anstreicher. Von 1932 bis zu seinem aus politischen Gründen erfolgten Ausschluss 1934 studierte er an der Kunstakademie Düsseldorf. Als Mitglied einer selbstständigen Widerstandsgruppe im Rhein-Ruhr-Gebiet wurde er im November 1935 in Solingen verhaftet und vom Oberlandesgericht Hamm wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu einer vierjährigen Haftstraße verurteilt. Im Januar 1937 wurde er in das Strafgefangenenlager VII Esterwegen transportiert. Kurze Zeit später wurde er in das Lager II Aschendorfermoor verlegt. Trotz Verbots fertigte er hier bis zum Ende seiner Haftzeit im November 1939 mehr als 120 kleinformatige Bilder an, die Mitgefangene bei ihrer Entlassung unter Lebensgefahr aus den Lagern schmuggelten. 1942 wurde Ernst Walsken in das berüchtigte Bewährungsbataillon 999 einberufen. In Nordafrika geriet er 1943 in amerikanische Gefangenschaft. Er kam wieder in Lager, dieses Mal in Kriegsgefangenenlager in den USA. Künstlerisches Arbeiten wurde ihm hier erlaubt. Viele seiner Arbeiten konnte er aus der Gefangenschaft seiner Ehefrau Adele nach Solingen schicken. Im November 1945 kehrte Ernst Walsken in seine zerstörte Heimatstadt Solingen zurück.
Die Öffnungszeiten der Gedenkstätte Esterwegen sind dienstags bis sonntags, 10 bis 18 Uhr. Montags bleibt die Gedenkstätte geschlossen.