08.04.2020

Corona-Ausbruchsgeschehen im Pflegeheim in Meppen

Mehr als 30 positiv getestete Bewohner und Mitarbeiter – zwei Todesfälle

 

Meppen. Nachdem sich am 1. April der Verdacht auf eine Corona-Infektion einer Bewohnerin im Meppener „Haus Emsblick“ bestätigt hatte, hat sich die Situation in der Einrichtung weiter zugespitzt. Zwei infizierte Bewohnerinnen im Alter von 94 und 92 Jahren sind zwischenzeitlich verstorben. „Unser Mitleid gilt den Angehörigen der Verstorbenen. Gemeinsam mit den Verantwortlichen der Einrichtung tun wir alles, um das Geschehen in den Griff zu bekommen“, erläutert Landrat Marc-André Burgdorf.

 

Prophylaktisch habe man auch bei allen symptomlosen Bewohnern bzw. Mitarbeitern einen Abstrich durchgeführt: „Wir testen umfassend und stellen uns dem Geschehen pro-aktiv, denn nur wenn wir Infektionen nachweisen, können wir eine bestmögliche, frühzeitige Behandlung einleiten“, unterstreicht der Landrat. Bisher sind 22 der 40 Bewohner positiv getestet, 12 Proben sind negativ, sechs Ergebnisse stehen noch aus. Die insgesamt 48 Mitarbeiter sind allesamt über die Hausärzte bzw. in den Testzentren des Landkreises beprobt worden, neun Ergebnisse sind negativ, neun positiv, die restlichen Laborergebnisse liegen noch nicht vor.

 

„Von behördlicher Seite haben wir umgehend alle Maßnahmen getroffen, die bei einem derartigen Ausbruchsgeschehen vorgegeben sind“, ergänzt Johanna Sievering, Leiterin des Fachbereichs Gesundheit beim Landkreis Emsland. Nach dem ersten Fall habe man mit der klassischen Containment-Strategie Kontaktpersonen ermittelt sowie Quarantäneanordnungen ausgesprochen. Nach einer zweiten positiven Meldung wurden in enger Abstimmung mit dem Pflegeheim darüber hinaus alle Bewohner und das betroffene Personal unter Quarantäne gestellt. Zudem wurden die hygienischen Vorgaben dem Ausbruchsgeschehen angepasst: Alle Kontakte zu den Bewohnern erfolgen seitdem nur noch unter Vollschutz. Die Einrichtung wurde dazu umgehend mit zusätzlicher Schutzausrüstung durch den Landkreis Emsland versorgt.

 

Aktuell werde eine strikte Aufteilung der Eingangs- und Wohnbereiche umgesetzt, um infizierte und nicht-infizierte Personen vollständig zu trennen. Mit einem niedergelassenen Arzt ist zudem eine tägliche Visite in der Pflegeeinrichtung vereinbart, um Entwicklungen und Krankheitsverläufe eng begleiten zu können. „Gemeinsam mit der Leitung der Einrichtung lassen wir nichts unversucht, um der Lage Herr zu werden. Auch in anderen Pflegeeinrichtungen werden wir mehr testen als vom Land vorgesehen. Denn uns ist absolut bewusst, dass es sich hier um eine Risikogruppe handelt, die es besonders zu schützen gilt“, so Burgdorf abschließend.