10.02.2017

„Depression – erstmal darüber reden“

Bündnis bietet Telefonsprechstunde an – Aufklären und Informieren

 

Meppen. „Sprechstunde“ zum Thema Depression im Meppener Kreishaus: Am Samstag, 18. Februar, bietet das Emsländische Bündnis gegen Depression von 10 bis 14 Uhr eine Telefonaktion an, in der Fragen rund um die Erkrankung geklärt werden können und gezielt über Depression informiert wird. Unter den Rufnummern 05931/441172, 05931/442172, 05931/441174 05931/442174, 05931/441196, 05931/441197, 05931/441198, 05931/441199 steht ein Expertenteam aus Ärzten und Sozialarbeitern bereit. In einem Pressegespräch im Kreishaus wurde dieses besondere Angebot für Bürgerinnen und Bürger nun vorgestellt.

 

„Betroffene, Angehörige und Interessierte können sich genau informieren. Sie können zum Hörer greifen, um mit Experten zu reden, die fachkundige Auskunft geben können. Zudem kann diese Telefonsprechstunde für Betroffene auch der erste Schritt sein, Hilfe in Anspruch zu nehmen“, sagt Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis. Am anderen Ende der Leitung erreichen die Anrufer Dr. med. Gregory Hecht, Chefarzt der Psychiatrischen Abteilung des St. Vinzenz-Hospitals Haselünne, Stefan Oschika, Facharzt für Neurologie, Johanna Sievering, Fachärztin für Psychiatrie und Leiterin des Fachbereichs Gesundheit beim Landkreis Emsland, Jürgen Heinke, Facharzt für Psychiatrie und Leiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes des Landkreis Emsland, sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes. Sie beantworten Fragen wie „Welche Symptome und Warnzeichen gibt es?“, „Wo finde ich als Betroffener oder Angehöriger Rat und Hilfe?“ oder „Wie gehe ich mit dieser Krankheit um?“.

 

Das Bündnis gegen Depression, das im November 2016 ins Leben gerufen wurde und durch die Mitwirkung regionaler Institutionen, niedergelassener Ärzte, des Landkreises Emsland und durch Initiativen von Betroffenen getragen wird, hat sich zum Ziel gesetzt, die Versorgung depressiv erkrankter Menschen im Landkreis Emsland zu verbessern. „Drei Botschaften stehen dabei im Mittelpunkt: Depression kann jeden treffen, Depression hat viele Gesichter und Depression ist heilbar. Damit fördern wir die Enttabuisierung dieser Krankheit und bauen Vorurteile ab“, sagt Kraujuttis.

 

„Eine Depression ist eine ernstzunehmende Erkrankung. Das hat nicht mit einer zwischenzeitlichen Verstimmung zu tun“, erläutert Sievering. Eine Depression hat Einfluss auf Psyche, Körper und Verhalten. Nicht alle, die an einer Depression erkranken, leiden unter denselben Krankheitszeichen. Auch der Schweregrad der Erkrankung ist unterschiedlich – von leichter Depression mit eventuell noch erhaltener Arbeitsfähigkeit bis zu einer schweren Depression mit völligem Erliegen des normalen Alltags. Betroffene wenden sich häufig zuerst an den Hausarzt, der bei Bedarf einen Facharzt oder einen Psychotherapeuten mit einbindet. Weitere Anlaufstellen sind der Sozialpsychiatrische Dienst des Landkreises Emsland, die Psychologischen Beratungsstellen und die Psychiatrische Institutsambulanz des St. Vinzenz-Hospitals.

 

Eine Übersicht der Hilfsangebote ist im Internet unter www.emsland.de (Pfad: Leben und Freizeit, Psychische Gesundheit, Wegweiser für Menschen mit psychischen Erkrankungen) zu finden.

 

Bild: Fachbereichsleiterin Johanna Sievering, Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis und Dr. Gregory Hecht (v .l.) stellten die Telefonaktion zum Thema Depression vor. (Foto: Landkreis Emsland)