21.07.2020

Deutschlands besucherstärkste Einrichtung rund ums Moor

Studie zum Emslandmuseum Groß Hesepe zieht ausgesprochen positives Fazit

 

Groß Hesepe/Meppen. Insgesamt rund zwei Millionen Euro beträgt die Wertschöpfung, die das Museum in der Region auslöst. Das ist ein Ergebnis der Analyse, die das Emsland Moormuseum in Auftrag gegeben hatte. Die Studie untersuchte nicht nur die regionalwirtschaftlichen Effekte der Einrichtung in Trägerschaft des Landkreises Emsland und der Gemeinde Geeste, sondern bewertete auch die tourismusfachlichen Aspekte und gab darüber hinaus Empfehlungen, die Besucherstärke zu sichern.

 

Am vergangenen Donnerstag (16. Juli) überreichte Museumsleiter Dr. Michael Haverkamp dem Ersten Vorsitzenden des Museumsvereins Landrat Marc-André Burgdorf die fertige Studie. „Schon die Ernennung zum Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur im vergangenen Jahr und die Anerkennung als Außerschulischer Lernort durch das Niedersächsische Kultusministerium in diesem Frühjahr haben gezeigt, dass das Museum auf dem richtigen Weg ist. Die Studie bestätigt dies eindrucksvoll. Sie macht ebenfalls deutlich, dass ein regionales Museum neben positiven Effekten wie etwa Heimatidentifikation, Bildung und Tourismus auch ein nicht unerhebliches wirtschaftliches Potenzial entfalten kann“, sagt Burgdorf und dankt dem Museumsleiter und seinem Team für die erfolgreiche Arbeit.

 

Die Analyse, die durch die Freizeit- und Tourismusberatung GmbH Köln (ift) durchgeführt wurde, ging folgenden Fragen nach: Wie ist die Haushaltssituation des Emsland Moormuseums im Kontext der in Deutschland üblichen Modelle zur Finanzierung von Museen zu bewerten? Welche regionalwirtschaftlichen Effekte erzielt das Emsland Moormuseums durch seine Arbeit? Wie hoch ist die Außenwirkung der touristischen Arbeit des Moormuseums im Kontext der ebenfalls in der Region tätigen Anbieter? Und: Können Empfehlungen zur Verbesserung der Besucherstärkung gegeben werden und wenn ja, welche sind diese?

 

Die Studie arbeitete heraus, dass das Emsland Moormuseum inzwischen Deutschlands besucherstärkstes Museum zum Thema Moor und eines der besucherstärksten Museen in Nordwest-Niedersachsen ist. „Das Emsland Moormuseum schafft durch seine qualitativ hochwertige Museumsarbeit einen großen Mehrwert für die Region: Das gilt ökonomisch, inhaltlich und touristisch“, fasst Jan Kobernuß von ift Köln die Ergebnisse zusammen. Die Wertschöpfung speist sich u. a. aus den Ausgaben von Besuchern, die nicht aus dem Landkreis Emsland stammen und bei ihrem Besuch des Museums und in der Region jährlich rund 645.000 Euro ausgeben. Aus dem Betrieb und den Ausgaben, welche die Besucher während ihres Aufenthalts in der Untersuchungsregion auch außerhalb des Museums tätigten, resultiere eine kumulierte Wertschöpfung von 837.000 Euro u. a. in Form von Arbeitsplätzen.

 

„Bemerkenswert ist darüber hinaus der hohe Grad der Eigenrefinanzierung des Emsland Moormuseums: 45% des Haushaltes stammen aus Eintritten, Shopumsätzen, Spenden und eingeworbenen Stiftungsmitteln – eine im Museumvergleich deutlich überdurchschnittliche Quote“, hält die Studie fest. Das Emsland Moormuseum erhöhe zudem den Bekanntheitsgrad der Gemeinde Geeste und der Region Emsland, da es sich um die europaweit größte museale Einrichtung zum Moor handele. Werbeeffekte durch das Marketing des Museums wirkten daher sowohl in die Region hinein als auch darüber hinaus. Dies steigere insgesamt den Freizeitwert in Geeste und im Emsland. Es führe zusätzlich zu einer Erhöhung der Lebens- und Wohnqualität – zum Beispiel als familienfreundliches Ausflugsziel, als bildungsorientiertes Besuchsziel, als touristisches Angebot und als Veranstaltungsort und Schauplatz für Aktivitäten örtlicher und regionaler Vereine und Initiativen.

 

„Um diese Position zu stärken, könnten zukünftig die Erlebnis- und Unterhaltungsaspekte ausgebaut werden, ohne dabei den seriösen und hart erarbeiteten inhaltlichen Anspruch des Museums zu verwässern“, greift Haverkamp einen Vorschlag der Analyse auf. Ziel sollte es daher sein, die Besucher emotionaler zu berühren und zu begeistern ohne die wissenschaftliche Basis zu vernachlässigen. „Wir sind bereits auf diesem Weg, beispielsweise wollen wir die naturkundlichen Aspekte des Themas Moor und Torf stärker gewichten und ausbauen“, so Haverkamp abschließend.

 

Bild: Museumsleiter Dr. Michael Haverkamp (r.) und Ansgar Becker (l.), stellv. Museumsleiter, informieren Landrat Marc-André Burgdorf über die Ergebnisse der Studie. (Foto: Landkreis Emsland)