12.09.2022

Die Emslandlager in den Erinnerungskulturen

Das Beispiel der „Russenfriedhöfe“ - Vortrag von Dr. Ann Katrin Düben in Gedenkstätte Esterwegen

 

Esterwegen. In den Kriegsgefangenenlagern im Emsland und der Grafschaft Bentheim starben im Zweiten Weltkrieg über 20.000 sowjetische Soldaten an den unmenschlichen Bedingungen der Gefangenschaft. Sie kamen aus Russland, der Ukraine, dem Kaukasus und vielen anderen Teilrepubliken der damaligen Sowjetunion. Ihre Leichname wurden in der Nähe der Lager auf Friedhöfen bestattet, die heute als Kriegsgräberstätten erhalten werden. Insgesamt gibt es sieben von ihnen im Emsland und der Grafschaft Bentheim.


In der Nachkriegszeit geriet diese Opfergruppe durch den Ost-West-Konflikt lange Zeit in Vergessenheit und die Erinnerung sowie Gestaltung der ehemaligen Lagerfriedhöfe durchlief unterschiedliche Phasen von Verdrängung und Aufarbeitung. Darüber berichtet am Dienstag, 20. September, um 18.30 Uhr Dr. Ann Katrin Düben in der Gedenkstätte Esterwegen (Seminarraum 2).

 

Düben studierte Mittlere und Neuere Geschichte in Leipzig und promovierte dort am Lehrstuhl für Geschichtsdidaktik. Seit August 2019 ist sie Leiterin der Gedenkstätte Breitenau. Im Frühjahr 2022 erschien beim Verlag Vandenhoek & Ruprecht ihre Studie „Die Emslandlager in den Erinnerungskulturen 1945 – 2011“, die eine große Lücke in der Forschung um die Lager im Emsland und der Grafschaft Bentheim schließt.

 

Der Vortrag mit anschließender Diskussion ist Teil des Rahmenprogramms zur aktuellen Ausstellung „Dimensionen eines Verbrechens. Sowjetische Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg“ in der Gedenkstätte Esterwegen, die noch bis zum 14. Dezember 2022 zu sehen ist. Der Eintritt ist frei.

 

Weitere Informationen zur Gedenkstätte Esterwegen unter https://www.gedenkstaette-esterwegen.de/