„Du wirst überleben und erzählen“
Holocaust-Überlebenden Erna de Vries berichtet in Gedenkstätte Esterwegen
Esterwegen. „Du wirst überleben und erzählen, was man mit uns gemacht hat“, dieser Satz ihrer Mutter, zugerufen auf der Lagerstraße von Ausschwitz, ist wie ein Vermächtnis für Erna de Vries. Am Sonntag, 4. Februar, um 15 Uhr wird die Holocaust-Überlebende Erna de Vries in der Gedenkstätte Esterwegen, Hinterm Busch 1, in Esterwegen diesen Satz erneut wahrmachen und von ihrem ergreifenden Schicksal berichten. Anlass ist der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, der am 27. Januar begangen wird.
Erna de Vries wurde 1923 in Kaiserslautern geboren. Als ihre Mutter 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert wurde, wollte die damals 19-jährige Erna ihre Mutter auf keinen Fall alleine lassen und begleitete sie dorthin. Ihre Mutter wurde in Auschwitz ermordet. Erna wurde in das Frauen-KZ Ravensbrück verlegt und am 27. April 1945 von dort aus mit allen weiblichen KZ-Häftlingen auf einen Todesmarsch geschickt. Sie überlebte ihn nur unter Aufbietung allerletzter Kraftreserven.
Nach der Heirat mit Josef de Vries, der ebenfalls mehrere Konzentrationslager überlebt hatte, zog sie mit ihm in dessen emsländischen Heimatort Lathen, wo sie seither zu Hause ist.
Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.