Einstige Metropole an der Ems?
Vortrag zu Ausgrabungen in Geeste – Stand der Forschung und erste Ergebnisse
Meppen. Am Donnerstag, 7. Juli, bietet das Emsland Archäologie Museum, An der Koppelschleusse 19 a, in Meppen ab 19.30 Uhr einen weiteren Vortragsabend an, in dessen Mittelpunkt die Ergebnisse der langjährigen Ausgrabungen in Geeste stehen. Handelt es sich bei der versunkenen Siedlung möglicherweise um eine einstige Metropole an der Ems?
Seit 1997 sind neue Baugebiete in der Gemeinde Geeste immer wieder Schauplatz archäologischer Untersuchungen. Ein ganz besonderes Augenmerk richtet die Archäologie dabei auf die Areale rechts und links der Biener Straße, auf die heutigen Wohngebiete „Kottbree“ und „Steinbree“. Durch Zufall wurden 1997 bei der Erschließung des Baugebiets „Am Kottbree“ durch aufmerksame Bürger Scherben von frühgeschichtlicher Keramik entdeckt und die Kreisarchäologie informiert. Es folgten in zeitlichen Abständen mehrere Ausgrabungen. Die jüngsten datieren in das Jahr 2018.
Bei den verschiedenen Grabungskampagnen sind mittlerweile tausende von Befunden wie z.B. Standspuren von Holzpfosten, aber auch zahlreiche Fundstücke wie z. B. Keramik ans Tageslicht gekommen. Die Vielzahl der archäologischen Funde belegt die Besiedlung schon in der späten Jungsteinzeit bis hinein in das 4. Jahrhundert nach Christus. In dieser Zeit hatte die mittlerweile versunkene Siedlung Geeste wohl ihre größte Ausdehnung und könnte so etwas wie eine „Metropole an der Ems“ gewesen sein.
In den 2000er Jahren ist in unmittelbarere Nähe zur Siedlung ein ausgedehntes Gräberfeld entdeckt worden, welches weitere Aufschlüsse zu Besiedlung und Alltagsleben unserer Vorfahren ermöglicht. Die wissenschaftliche Aufarbeitung der Grabungen führt derzeit Kreisarchäologe Thomas Kassens durch. Er wird an diesem Abend ausführlich über den Stand seiner Forschungen berichten und erste Ergebnisse präsentieren.
Der Eintritt beträgt 8 Euro, ermäßigt 4 Euro. Eine Anmeldung unter der Rufnummer 05931/6605 oder per E-Mail unter archaeologie.emsland@ewetel.net wird erbeten.
Bild: So könnten die Häuser in der versunkenen Siedlung Geeste ausgesehen haben: Modell eines 1998 in Geeste ausgegrabenen Langhauses von 60 m Länge.