05.04.2013

"Einzigartiger Lebensweg" bis in die Spitze der Verwaltung


Offizielle Verabschiedung von Peter Jungeblut auf Schloss Clemenswerth

Meppen. „Dein Aufstieg bis in die oberste Führungsriege, dieser gerade Lebensweg, immer in der emsländischen Verwaltung, der jetzt mit dem 50-jährigen Arbeitsjubiläum sein Ende findet, ist etwas nahezu Einzigartiges“, würdigte Landrat Reinhard Winter den beruflichen Werdegang von Peter Jungeblut bei dessen feierlicher Verabschiedung auf Schloss Clemenswerth in den Ruhestand. Jungeblut schied am 1. April als Personaldezernent aus der Verwaltung des Landkreises Emsland aus.

1963 hatte der gebürtige Aschendorfer seinen Dienst in der Kreisverwaltung mit 16 Jahren angetreten. „Da hat noch niemand von uns in der Verwaltung gearbeitet“, sagte Winter und verwies damit auf die langjährige Loyalität Jungebluts zu seinem Arbeitgeber. Wie lange dieser Arbeitsbeginn zurückliegt, wurde insbesondere durch Winters historische Einordnung des Jahres 1963 deutlich: Martin Luther King hielt in Washington seine berühmte Rede „I have a dream“, der amerikanische Präsident John F. Kennedy wurde Opfer eines Attentats und das ZDF ging zum ersten Mal auf Sendung.

Seine beruflichen Meriten verdiente sich Jungeblut u. a. als erster Pressesprecher des Landkreises Emsland, als von 1977 bis 1990 die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit im Hauptamt der Kreisverwaltung angesiedelt war. Seine Zuständigkeit innerhalb der Verwaltung - ab 1992 im höheren Verwaltungsdienst als Leiter des Hauptamtes, drei Jahre später als Ämtergruppenleiter und seit 2002 als Leiter des Dezernates Innerer Service und Kreisentwicklung - umfasste vielfältige Aufgaben. Unter anderem unterstützte Jungeblut administrativ das Entstehen der Dokumentation der Professoren Erich Kosthorst und Bernd Walter, Historiker der Westfälischen-Willhelms-Universität Münster. Mit der Dokumentation wurde das Geschehen in den Konzentrations- und Strafgefangenenlager in der NS-Zeit im Emsland wissenschaftlich aufgearbeitet. Auch den Gebäudetausch der Landkreis-Außenstelle in Aschendorf mit dem Finanzamt in Aschendorf koordinierte er. Mit dem Tausch konnte die Finanzbehörde einen 13 Mio. Euro teuren Neubau vermeiden. Jungeblut war ebenfalls Verfasser des Entwurfs der Ostfriesisch-Emsländischen Erklärung, die als gemeinsamer regionaler Pakt den Grundstein für den Bau der Autobahn 31 bildete.

„Es sind Spuren, die allgegenwärtig sind und bleiben, denn du hast die emsländische Kreisverwaltung mitgeprägt, und das maßgeblich“, betonte Winter vor diesem Hintergrund. Die aktuelle Besetzung der Führungsmannschaft im Kreishaus mit einer „fast schon jugendlichen“ Dezernentenriege, sei ein eindeutiger Beleg für die eingreifenden Veränderungen der vergangenen Monate, so Winter. Nachfolger für Jungeblut ist der 40-jährige Michael Steffens.

Bild: Landrat Reinhard Winter (l.) entlässt Peter Jungeblut mit einer Urkunde in den wohlverdienten Ruhestand. Darüber freut sich auch Adelheid Jungeblut, Ehefrau des angehenden Ruheständlers. (Foto: Landkreis Emsland)