22.08.2013

Emsländische Krankenhäuser erreichen Qualitätsziele

Bekämpfung von Keimen: Sozialministerin vergibt Auszeichnungen
 
Meppen. Insgesamt 49 Krankenhäuser aus der Ems-Dollart-Region haben in den vergangenen zwei Jahren im grenzüberschreitenden EurSafety Health-net-Projektes zehn vorgegebene Qualitätsziele vorbildlich umgesetzt. Als Auszeichnung für das Erreichen dieser Qualitätsziele verlieh Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Cornelia Rundt in Oldenburg das MRSA-Qualitätssiegel auch an alle sieben emsländischen Krankenhäusern.

„Mit dem Siegel gegen Krankenhauskeime und der verantwortungsvollen Umsetzung der Qualitätsziele setzen die emsländischen Krankenhäuser ein öffentlich sichtbares Zeichen, dass sie Maßnahmen zur Bekämpfung multiresistenter Erreger sehr ernst nehmen“, betonte die zuständige Sozialdezernentin des Landkreises Emsland, Dr. Sigrid Kraujuttis. Das Ludmillenstift in Meppen, das St. Vinzenz-Hospital Haselünne, das St. Bonifatius-Hospital Lingen, die MediClin Hedon Klinik in Lingen, das Marienkrankenhaus Papenburg-Aschendorf, die Elisabeth-Klinik Thuine und das Hümmling Krankenhaus Sögel beteiligen sich an dem Projekt. Dazu zählt unter anderem, dass Hygienemaßnahmen konsequent eingehalten werden, dass ein an das Risiko der Patienten angepasstes Screening auf multiresistente Keime bei Aufnahme ins Krankenhaus eingeführt wurde und dass die unterschiedlichen Einrichtungen im Gesundheitswesen enger miteinander vernetzt werden. Zusätzlich haben die Krankenhäuser eine Vielzahl von Fortbildungsveranstaltungen zu den Themen Antibiotikaresistenz und -therapie und zum Umgang mit MRSA-Patienten durchgeführt.

„Für die ausgezeichneten Krankenhäuser steht die Sicherheit ihrer Patienten vorbildlich an erster Stelle. Das schafft Vertrauen in die medizinische Versorgung, senkt das Risiko für Infektionen mit multiresistenten Keimen und stärkt die Präventionsarbeit", sagte Rundt bei der Verleihung.

Infektionen durch multiresistente Erreger zählen seit einigen Jahren zu den wichtigsten Herausforderungen im Gesundheitswesen. Die Bekämpfung von MRSA ist dabei von besonderer Bedeutung.

„Mit dem Erreichen des MRSA-Qualitätssiegels ist eine wichtige Grundlage für einen verbesserten Infektionsschutz in den Krankenhäusern der Ems-Dollart Region geschaffen worden", betonte Dr. Matthias Pulz, Präsident des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes und Regionalkoordinator des Projekts.

„Nun gilt es den begonnenen Weg durch Erhalt und Ausbau der etablierten Maßnahmen konsequent weiterzugehen", sagte der Gesamtprojektleiter Prof. Alex W. Friedrich, Leiter des Instituts für Mikrobiologie und Krankenhaushygiene der Universitätsklinik Groningen und gab einen Ausblick auf die Weiterentwicklung des Projektgedankens. Wichtige Themen für die zukünftige grenzüberschreitende Zusammenarbeit sind dabei der Ausbau der sektorenübergreifenden Vernetzung, ein verbessertes Antibiotika-Management in den Krankenhäusern und Arztpraxen, die Entwicklung innovativer Test- und Präventionsverfahren sowie die grenzüberschreitende Ausbildung und der optimierte Einsatz von Hygienefachpersonal.

Das deutsch-niederländische EurSafety Health-net Projekt, das von der EU und INTERREG gefördert wird, setzt sich seit nunmehr vier Jahren für Infektionsschutz und Patientensicherheit entlang der gesamten Grenze zu den Niederlanden ein. Hauptziel ist es, eine Reduktion von MRSA und weiterer multiresistenter Erreger zu erreichen. Dies soll u. a. durch ein verbessertes Hygienemanagement, einen sachgerechten Umgang mit Antibiotika sowie ein Zusammenwirken der Akteure des Gesundheitswesens auf lokaler Ebene, aber auch grenzüberschreitend erreicht werden.

Weitere Informationen zum Projekt sind unter www.eursafety.eu im Internet zu erfahren.

Bild:
Vertreter aller sieben emsländischen Krankenhäuser erhielten im Beisein von Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis (r.) das MRSA-Qualitätssiegel. (Foto: EurSafety Health-net/L. Lehmann)