„Emsland-Wolf“ erstmals zu sehen
Ausstellung im Meppener Kreishaus befasst sich mit Rückkehr des Wildtiers
Meppen. „Der Wolf. Ein Wildtier kehrt zurück.“ lautet der Titel der Ausstellung, die der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) zur Verfügung stellt. Diese ist im Rahmen einer Kooperation mit dem Landesmuseum Hannover entstanden. Erstmals wird die Ausstellung im Foyer des Meppener Kreishauses zu sehen sein. Damit ist eine weitere Premiere verbunden: der „Emsland-Wolf“ wird ebenfalls zum ersten Mal präsentiert.
Landrat Reinhard Winter eröffnete gemeinsam mit Bernhard van der Ahe, CDU-Kreistagsmitglied und Vorsitzender der Naturschutzstiftung, sowie dem zuständigen Dezernenten Dirk Kopmeyer und Kirstin Meyer, Fachbereichsleiterin Umwelt, die Ausstellung am Dienstag, 21. Mai, offiziell.
Die Wanderausstellung besteht aus zwölf großen Schautafeln, die die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland, sein Leben im Rudel, die Beziehung zum Menschen, den Schutz von Nutztieren und weitere Aspekte darstellen. Ebenfalls sind eine interaktive Präsentation mit weiterführenden Informationen, Spielen sowie Filmmaterial Bestandteil der Ausstellung. „Die Schau soll informieren, greift aber auch die Herausforderung auf, die mit der Neuansiedlung des Wolfes in einer doch recht dicht bewohnten Industrienation wie Deutschland verbunden sind“, sagt Winter.
Besonderes Exponat ist aber der Wolf, der im November 2018 auf der Bundesstraße 70 im Bereich Tinnen (Stadt Haren) bei einem Verkehrsunfall tödlich verletzt und anschließend präpariert wurde. Der „Emsland-Wolf“ war das 50. Fundtiert von insgesamt 64 Wölfen, die seit 2003 in Niedersachsen tot aufgefunden wurden. Inzwischen wurde ein weiteres Tier im Emsland bei einem Verkehrsunfall im Bereich der Wehrtechnischen Dienststelle (Gemarkung Stavern) getötet.
Es handelt sich bei dem im Kreishaus ausgestellten Wolf um ein weibliches ausgewachsenes Tier, das insgesamt 168 cm lang, 70 cm hoch und 37,7 kg schwer ist. Das Tier trägt sein Winterfell und zählt zur Gattung der Grauwölfe. „Hinsichtlich der verwandtschaftlichen Beziehungen ist leider nur bekannt, dass es sich um einen Wolf der mitteleuropäischen Flachlandpopulation handelt. Einem genauen Rudel konnte das Tier nicht zugeordnet werden. Es gibt keine genetischen Verbindungen zum Rudel auf der WTD 91 in Meppen, noch zu einem anderen Rudel in Niedersachsen. Es wäre für uns sicherlich interessant gewesen, dies klären zu können“, erläutert Winter.
Präpariert wurde das Exponat von einem Präparator aus Detmold, der bekannt dafür ist, Exponate hoher Ausstellungsqualität herstellen zu können.
Die Ausstellung ist bis zum 7. Juni 2019 zu den Öffnungszeiten des Kreishauses, montags bis donnerstags von 8.30 bis 16 Uhr sowie freitags von 8.30 bis 13 Uhr, zu besichtigen.
Bild: (v. l.) Landrat Reinhard Winter, Dezernent Dirk Kopmeyer, Fachbereichsleiterin Kirstin Meyer und Bernhard van der Ahe, Vorsitzender der Naturschutzstiftung, eröffneten die Wolfs-Ausstellung mit dem besonderen Exponat – dem „Emsland-Wolf“. (Foto: Landkreis Emsland)