25.11.2020

„Emslandplan 2.0“ bringt neue Strategien im Umgang mit Wasser

Landkreis und Dachverband setzen Projekt um – Landesmittel erhalten

 

Meppen. Das Projekt „Emslandplan 2.0 - Nachhaltiges Wassermanagement in die Fläche bringen“, das der Landkreis Emsland und der Dachverband der Wasserwirtschaft im Emsland gemeinsam angeregt haben, kann nun umgesetzt werden. „Die Bemühungen um Landesfördermittel für die künftige konzeptionelle Arbeit waren erfolgreich“, freuen sich Landrat Marc-André Burgdorf und Bernd-Carsten Hiebing, Vorsitzender des Dachverbands Wasserwirtschaft im Emsland.

 

Rund 169.490 Euro beträgt der Zuschuss und damit 90 Prozent der Projektgesamtkosten in Höhe von rund 188.322 Euro. „Wir werden die Wasserwirtschaft weiterentwickeln und damit einen Schwerpunkt unserer Energie- und Klimaschutzstrategie 2030 umsetzen können“, erläutert Burgdorf. „Vor dem Hintergrund des spürbaren Klimawandels, der sich durch Hitzeperioden, Hochwasser, Starkregenereignisse und Veränderungen bei Flora und Fauna zeigt, entsteht ein Handlungsbedarf, dem sich der Landkreis Emsland stellt. Wir wollen die Grundlage für einen nachhaltigen Umgang mit den Wasserressourcen schaffen“, betont Burgdorf. Hiebing als Verbandsvorsitzender ist sich sicher, „dass der Dachverband der Wasserwirtschaft mit seinen Mitgliedern bei der Neuausrichtung eine entscheidende Rolle spielen wird“.

 

Das Projekt „Emslandplan 2.0“ ist ein Bestandteil der Gesamtinitiative „Wasser im Emsland“. Mit dem Projekt soll eine emslandweite Auseinandersetzung mit den zukünftigen Fragen der Wasserbewirtschaftung angestoßen werden. „Es braucht eine gemeinsame Basis, ein kreisweites Verständnis zum Umgang mit der Ressource Grundwasser“, betont Burgdorf. Bei dem Projekt gehe es um Fragen wie Wasser in der Fläche zurückgehalten, wie der Abfluss von Wasser verringert und wie Grundwasserstände angereichert werden können. „Hierbei sind teilweise sicherlich auch die mit dem Emslandplan bei der Entwicklung des Emslandes geschaffenen intensiven Entwässerungsstrukturen infrage zu stellen und eventuell zurückzunehmen“, sagt Burgdorf.

 

„Es hat bereits ein intensiver Diskussionsprozess im Dachverband der Wasserwirtschaft, aber auch bei den wasserwirtschaftlichen Akteuren in der Fläche insbesondere bei den Wasser- und Bodenverbänden unter anderem ausgelöst durch das KliWaKo-Projekt, das in Ahlde durchgeführt wird, eingesetzt. Diesen Prozess gilt es nun emslandweit zu unterstützen, zu moderieren und zu Ergebnissen zu führen“, stellt Hiebing fest.

 

Im Rahmen der Initiative „Wasser im Emsland“ sind neben der öffentlichen Wasserversorgung auch die Ansprüche der Landwirtschaft auf Feldberegnung in den Blick zu nehmen. In den kommenden Jahren soll der hier ebenfalls bereits eingesetzte Diskussionsprozess weiter vertieft werden mit dem Ziel, dass sich Strukturen, beispielsweise unter dem Dach der Wasser- und Bodenverbände bilden, die eine optimierte Beregnung unter größtmöglicher Schonung der Grundwasserreserven organisieren.

 

Burgdorf ist sich sicher, dass die Diskussion durch externe Expertise und Begutachtungen zu unterstützen ist, beispielsweise bei der Bildung und Organisation von Beregnungsverbänden, bei der weiteren Planung von möglichen Verteilnetzen für die Nutzung von Wasser aus dem Speicherbecken Geeste und bei der Ermittlung und Aufbereitung von Daten. Dazu soll beim Landkreis Emsland ein eigenes Budget eingerichtet werden.

Das Projekt „Emslandplan 2.0“ soll von November 2020 bis Ende Dezember 2021 durchgeführt werden.