15.10.2012

"Enge Verbindung zur Universitätsmedizin geschaffen"

Landkreis Emsland künftig Förderer der neuen Europaen Medical School - Übergabe der Beitrittserklärung


Meppen. Die gute medizinische Versorgung im Landkreis Emsland hatten die Kreistagsabgeordneten im Blick, als sie im Sommer dieses Jahres die Mitgliedschaft im „Verein der Freunde und Förderer der Universitätsmedizin Nordwest“ beschlossen haben. Nun folgt der offizielle Beitritt des Landkreises Emsland in den Verein. Zur Übergabe der Beitrittserklärung kamen Vereinsvorsitzender Dr. Gerd Pommer, Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis, Dr. Birgit Stoßberg, Fachbereichsleiterin Gesundheit beim Landkreis Emsland, und Rolf Amelsberg, Geschäftsführer der Weiterbildungsgesellschaft „Meilenstein“, im Meppener Kreishaus zusammen.

Der Verein unterstützt die neu gegründete „Europaen Medical School Oldenburg-Groningen“ (EMS), die seit dem diesjährigen Wintersemester an der Carl-von-Ossietzky-Universität in Oldenburg und der Rijksuniversiteit in Groningen je 40 Studienplätze für Humanmedizin zu vergeben hat und durch ihr Länder übergreifendes Konzept europaweit einzigartig ist. Für Deutschland handelt es sich bei der Einrichtung des Studiengangs Humanmedizin in Oldenburg um die erste Neugründung einer Universitätsmedizin seit 20 Jahren. Damit wurde auch im Nordwesten die lange Zeit dort fehlende akademische Verankerung der Medizin geschaffen.

„Dem Landkreis Emsland eröffnet sich mit dem Vereinsbeitritt eine unmittelbare und enge Verbindung zur Universität und zu den Entscheidungsträgern der Einrichtung“, erläutert Kraujuttis die Bedeutung der Mitgliedschaft. 90 Prozent der Erstsemester kommen aus der Region Weser-Ems. Insofern sei davon auszugehen, dass sich zahlreiche Abiturienten aus dem Emsland um einen Studienplatz in Oldenburg bewerben würden. „Zusammen mit der Universität kann der Kontakt zu den jungen Leuten aus dem Emsland auch während des Studiums gehalten werden, um damit die Chance auf eine Rückkehr in ihre emsländische Heimat zu vergrößern“, sagt Kraujuttis.

Jede Klinik und Arztpraxis kann sich direkt bei der neu eingerichteten Fakultät als Ausbildungsstätte bewerben. Durch den Beitritt des Landkreises Emsland in den Verein und die damit enger geknüpften Verbindungen vergrößert sich aber für emsländische Krankenhäuser die Chance, Studierende aus Oldenburg für Famulaturen (Praktika), den praktischen Abschnitt des letzten Studienjahres oder später für die Weiterbildung zum Facharzt zu gewinnen. Auch die niedergelassenen Ärzte, die sich als Lehrpraxen für Studierende zur Verfügung stellen, profitieren von der Mitgliedschaft. „In manchen Fällen könnte so auch der Fortbestand einer Praxis gesichert werden“, zeichnet Kraujuttis Möglichkeiten auf.

Der „Verein der Freunde und Förderer der Universitätsmedizin Nordwest“ ist bereits im September 2009 gegründet worden. Er hat es sich zum Ziel gesetzt, eine Kommunikationsplattform für die neue EMS zu sein und diese zu unterstützen. Der Verein verfügt nach eigenen Angaben aktuell über rund 170 Mitglieder. Den Vereinsvorsitz hat Dr. Gerd Pommer, niedergelassener Facharzt für Innere Medizin in Oldenburg und langjähriger Vizepräsident sowie Vorsitzender der Bezirksstelle Oldenburg der Ärztekammer Niedersachsen, inne. Der Jahresbeitrag für die Mitgliedschaft beträgt 250 Euro.


Bild: Rolf Amelsberg, Geschäftsführer der Weiterbildungsgesellschaft „Meilenstein, Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis und Dr. Birgit Stoßberg, Fachbereichsleiterin Gesundheit, übergaben die Beitrittserklärung an den Vereinsvorsitzenden Dr. Gerd Pommer (v. l.). (Foto: Landkreis Emsland)