09.10.2024

Erinnerungstafeln zum Gedenken an sowjetische Kriegsgefangene

Weiteres Projekt zur Neubeschilderung der Kriegsgräberstätte Dalum gestartet

 

Esterwegen. Im Jahr 2022 begann die Kooperation der Gedenkstätte Esterwegen mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zur Neubeschilderung der Kriegsgräberstätten, die einen historischen Bezug zu den „Emslandlagern“ (1933-1945) haben. Im Verlauf der ersten beiden Projektjahre erhielten bereits drei Kriegsgräberstätten durch jeweils regionale Schulgruppen eine neue Beschilderung. Auf den Kriegsgräberstätten Versen, Füchtenfeld/Wietmarschen und Aschendorfermoor können Interessierte nun aktuelle historische Forschungsstände zur Geschichte der ehemaligen Lagerstandorte sowie der heutigen Kriegsgräberstätten einsehen.

 

Für das Schuljahr 2024/25 starteten im August 2024 gleich drei weitere Geschichts- und Erinnerungstafelprojekte. Das Projektteam freut sich über die Kooperation mit dem Mariengymnasium in Papenburg und einem Seminarfach der 12. Stufe zur Erarbeitung der Kriegsgräberstätte Oberlangen. Darüber hinaus befasst sich eine Projektgruppe der 10. Klasse am Gymnasium an der Vechte in Emlichheim mit der Neukontextualisierung der Kriegsgräberstätte Großringe/Neugnadenfeld.

 

Die dritte Kooperation wurde jüngst mit der Geschwister-Scholl-Schule in Geeste auf der Kriegsgräberstätte Dalum geschlossen. Die Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse werden sich im Wahlpflichtkursus Geschichte intensiv mit der Historie der Emslandlager und der thematischen Vertiefung zum Lager XII Dalum sowie dem ursprünglichen Lagerfriedhof bzw. der heutigen Kriegsgräberstätte Dalum beschäftigen. Angeleitet werden sie dabei von Jonah Wachtling, Lehrer im Vorbereitungsdienst an der Geschwister-Scholl-Schule. Im Verlauf des Projektjahres entwerfen die Schülerinnen und Schüler ein Konzept zu den Geschichts- und Erinnerungstafeln auf der größten Kriegsgräberstätte des Emslandes mit bis zu 10.000 hier bestatteten sowjetischen Kriegsgefangenen.

 

Fester Bestandteil der Projekte sind die Besuche außerschulischer Bildungsorte. In der vergangenen Woche besuchten die Schülerinnen und Schüler der Geester Schule bereits den neuen Erinnerungsort Lager XII Dalum. Betreut wurde die Gruppe davon von Martin Koers, Co-Leiter der Gedenkstätte Esterwegen und Archivar der Gemeinde Geeste. Geplant ist der Besuch der Kriegsgräberstätte Dalum, angeleitet durch Kristina Seibel, Bildungsreferentin des Volksbundes (Bezirk Weser-Ems), sowie der Besuch der Gedenkstätte Esterwegen, der durch Jacqueline Meurisch, Gedenkstättenpädagogin und Historikerin der Gedenkstätte, durchgeführt wird.

 

Der Projektabschluss wird vor den niedersächsischen Sommerferien 2025 für alle Interessenten auf der Kriegsgräberstätte Dalum mit der Enthüllung der neuen Geschichts- und Erinnerungstafeln begangen.

 

Die Kriegsgräberstätte Dalum wurde bereits im Jahr 2021 beim „Boden|Spuren“-Projekt der Gedenkstätte Esterwegen in Kooperation mit der Universität Osnabrück wissenschaftlich untersucht. Weitere Informationen finden Sie hier.

 

 

Bild: Beim Auftakt für die jüngste Projektkooperation auf der Kriegsgräberstätte Dalum nahmen teil (v. l.): Michael Bradtke (Administrator des Gedenkbuches zu den sowjetischen Kriegsgefangenen), Jonah Wachtling (Lehrer im Vorbereitungsdienst, Geschwister-Scholl-Schule), Hermann-Josef Schulten (Schulleiter der Geschwister-Scholl-Schule), Jacqueline Meurisch (Gedenkstättenpädagogin Gedenkstätte Esterwegen), Helmut Höke (Bürgermeister Gemeinde Geeste) und Martin Koers (Co-Leiter Gedenkstätte Esterwegen) (Foto: Gemeinde Geeste).