09.05.2020

Exkursion vom Dorfladen bis zum Ziegenstall

Zukunftsfähige Konzepte zur Versorgung beiderseits der Grenze im Fokus

 

Niederlangen. Der Landkreis Emsland hat sich mit zahlreichen deutschen und niederländischen Interessierten vor den aktuellen Corona-Geschehnissen bei dem grenzüberschreitenden Projekt „Gemeinschaft im Dialog, Dörfer aktiv für die Zukunft“ auf eine Erkundungstour begeben. Die Teilnehmer aus dem Emsland und der Provinz Drenthe besichtigten zum Thema „Versorgung im Dorf“ unter anderem das Bürgerhaus und das Dorfcafé in Niederlangen, “Use Dörpsladen“ und die Hofstelle „Fehnland Ziegenkäse“ in Hebelermeer, eine Seniorenbetreuung mit Wohnanlage in Nieuw Schoonebeek und den Dorftreffpunkt „Dorpscoöperatie“ in Hollandscheveld.

 

Die zentrale Frage des Projektes lautet: Wie gehen niederländische und emsländische Dörfer im Vergleich die Herausforderungen der ländlichen Entwicklung an. Dazu wurden in den letzten Monaten mehrere Treffen organisiert. Gute Erfahrungen und vorbildliche lokale Aktivitäten würden als „Dorfentwicklungswerkzeuge“ zusammengefasst und als Handlungsempfehlungen für weitere engagierte Orte und Dörfer dienen, betonte Ralf Wellmer als beteiligter EU-Koordinator der Kreisverwaltung.

 

Der abschließende Projektbaustein bot als Informations- und Bildungsreise ein buntes Programm und spiegelte die Vielfältigkeit und das ausgeprägte Engagement in der Grenzregion wider. So konnte bereits bei der ersten Station Bürgermeister Hermann Albers von der Gemeinde Niederlangen im Bürgerhaus das dortige ganzheitliche Dorfkonzept von der Grundversorgung bis hin zum Wohnen im Alter präsentieren. Die Gäste konnten sich beim Rundgang durch den Ort selbst überzeugen. Als Indiz für den Ideenreichtum vor Ort werteten die Teilnehmer das mit viel Liebe zum Detail eingerichtete spezielle Puppenmuseum.

 

Bei der zweiten emsländischen Reisestation konnte die Ortschaft Hebelermeer mit ihren ortsspezifischen Angeboten glänzen. Johann Stroot berichtete vom Erfolgsmodell Dorfladen, der in Hebelermeer in eigener Regie als Verein geführt und von der Dorfgemeinschaft unterstützt werde. Wie der landwirtschaftliche Betrieb „Fehnland Ziegenkäse“ sich am regionalen Markt etabliert und sich zudem als interessanter Anlaufpunkt im Naturpark Bourtanger Moor entwickelt, davon wusste Loes Hektor vom dortigen Familienbetrieb zu berichten. Der Projektleiter Walter Pengemann wertete die intensiven Gespräche zwischen den Fachleuten beiderseits der Grenze bei den praxisorientierten Stationen und auch bereits bei der gemeinsamen Busfahrt als positives Zeichen des konstruktiven Miteinanders und der Dialogbereitschaft.

 

Das Gesamtprojekt trägt den Namen „Gemeinschaft im Dialog, Dörfer aktiv für die Zukunft“ und wird im Rahmen des INTERREG V A Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und von den Provinzen Drenthe, Frysland und Groningen sowie vom Land Niedersachsen kofinanziert.

 

Exkursion vor Corona-Geschehnissen: Die deutsch-niederländischen Exkursionsteilnehmer bei der Hofstelle der Familie Hektor „Fehnland Ziegenkäse“ in Hebelermeer, die mit ihrer Käsemanufaktur den regionalen Markt und das touristische Angebot bereichern. (Foto: Landkreis Emsland)

 

Bild: Exkursion vor Corona-Geschehnissen: Die deutsch-niederländischen Exkursionsteilnehmer bei der Hofstelle der Familie Hektor „Fehnland Ziegenkäse“ in Hebelermeer, die mit ihrer Käsemanufaktur den regionalen Markt und das touristische Angebot bereichern. (Foto: Landkreis Emsland)