30.07.2014

Familienzentren arbeiten an "stabilem Netz der Hilfe"

Klausurtagung beleuchtet Entwicklung der Eltern-Kind-Angebote im Emsland

Meppen. Vertreter der emsländischen Familienzentren haben sich mit Mitarbeitern des Landkreises Emsland aus den drei Fachbereichen Bildung, Gesundheit und Jugend ausgetauscht. Während einer Klausurtagung informierte der Landkreis Emsland nun über familienunterstützende Angebote in der hiesigen Region. Dabei stand die Stärkung von Eltern in ihrer Erziehungskompetenz im Fokus. In den vergangenen Jahren ist eine wachsende Annahme der Angebote durch die emsländischen Familien zu beobachten.

Landrat Reinhard Winter erläuterte, dass die Elternbildung und -beratung als eine wichtige Maßnahme zur frühen Sucht-, Angst- und Gewaltprävention in der Familie immer mehr in den Vordergrund der täglichen Arbeit der kreisweit insgesamt 27 Familienzentren trete. Ziel der Familienzentren sei es, „die körperliche, aber auch seelisch-emotionale Gesundheit von Kindern zu stärken und positive Lebensperspektiven zu vermitteln“, betonte Winter. Als Reaktion darauf böten die Familienzentren unter anderem Elterncafés, Gesprächskreise, Themenabende, Eltern-Kind-Gruppen, Einzelberatungen und Deutschsprachkurse für ausländische Mütter an.

Ergänzt werde das Angebot durch die „Frühen Hilfen“ des Fachbereichs Jugend. Diese setzten darauf, in einem möglichst frühen Entwicklungsstadium der Kinder ein entscheidendes Fundament für eine gesunde Entwicklung zu legen. Darüber hinaus kommuniziere das 2007 im Fachbereich Gesundheit installierte „Kindernetz Emsland“ für Eltern mit Kindern von null bis drei Jahren das bestehende Hilfsangebot an betroffene Eltern, begleite diese bei der Inanspruchnahme der Hilfen und baue so Berührungsängste ab. 2010 wurde als ein weiterer Baustein des Kindernetzes das Kindernest eingerichtet. „Das Kindernest ermöglicht Familien durch eine Eltern-Kind-Gruppe mit pädagogischer und medizinischer Begleitung frühzeitig nicht nur fachkompetente Anleitung, sondern auch soziale Kontakte“, informierte Winter über die Angebote des Landkreises Emsland.

Ebenfalls wurde in der Klausurtagung die positive Gesamtentwicklung vorgestellt, die das Angebot der Familienzentren genommen hat. Die seit 2011 vorgenommene Dokumentation und Auswertung der Arbeit der Familienzentren verdeutlicht, dass u. a. die Vermittlung von Kindertagespflege, das Betreuungsangebot von Grundschulkindern in den Ferien sowie das umfangreiche Beratungs-, Bildungs- und Erziehungsangebot für Familien weiter gesteigert werden konnten. So fanden im Bereich „Beratungs-, Bildungs- und Erziehungsangebot“ von Mai 2012 bis April 2013 insgesamt 1523 Veranstaltungen in 21 Familienzentren statt. Im Vergleichszeitraum 2011/2012 waren es noch 1036 Veranstaltungen in 17 Zentren, also knapp 500 Veranstaltungen weniger.

Im Emsland sind zudem auch wachsende Zahlen im Betreuungsangebot für Kinder unter drei Jahren zu vermelden. Im Laufe der vergangenen sechs Jahre entstanden 2678 neue Plätze in Kinderkrippen, altersübergreifenden Gruppen und in der Tagespflege. Ausgehend von 569 Betreuungsplätzen im Jahr 2008 bedeute dies, dass sich das Angebot mehr als verfünffacht habe, sagte Winter.