Flüchtlinge erkunden ländliches Leben im Moor
Besuch der „Alt-für-Jung-Paten“ im Museum Groß-Hesepe
Geeste. Im Rahmen des Bundesprojekts „Menschen stärken Menschen“ besuchten ehrenamtliche „Alt-für-Jung-Paten“ mit den von ihnen betreuten Flüchtlingen das Emsland Moormuseum in Groß-Hesepe (Gemeinde Geeste). Die Flüchtlinge lernten dort die Geschichte ihrer neuen Heimat, dem Landkreis Emsland, kennen.
„Alleine mit den Mooren Niedersachsens hätte man kleine Bundesländer wie Bremen, Hamburg, Berlin oder das Saarland viele Male vollständig zudecken können“, verdeutlichte Museumsführer Günter Hermes die Bedeutung, die das Moor auch für die Entwicklung des Landkreises Emsland hatte. Gemeinsam mit ehrenamtlichen Dolmetscherinnen, die bei Bedarf übersetzten, erkundeten die Besucher die Ausstellung und das Außengelände. „Von den riesigen Mooren sind nur noch wenige Reste übrig geblieben, so wie hier in Groß-Hesepe“, erklärte Hermes. Er erläuterte Buchweizenanbau und besondere Sitten und Gebräuche: Dass Gastfreundschaft mit der Anzahl von Speckstückchen im Buchweizenpfannekuchen ausgedrückt wird, zeigte kulturelle Parallelen auf.
Vor dem großen Ottomeyer-Pflug erläuterte Hermes, dass zu Beginn des Industrie- und Technikzeitalters, also vor rund 200 Jahren, die Emsländer erste Mittel und Möglichkeiten fanden, um Moorkultivierung zu betreiben. Moore wurden in Nutzflächen umgewandelt, nach dem 2. Weltkrieg auch mit Hilfe des Ottomeyer-Pflugs. Hermes erläuterte anschaulich, dass die Lebensbedingungen für Moorsiedler lange Zeit sehr hart waren. Manche Moorsiedler lebten noch Anfang des 20. Jahrhunderts ohne fließendes Wasser, Strom und Heizung, „aber mit ständig feuchtem Fußboden“, so Hermes.
Beim anschließenden gemeinsamen Kaffeetrinken bedankten sich die Flüchtlinge für den Nachmittag im Museum. Sie fühlten sich verstanden, da auch viele Emsländer das Schicksal von Vertreibung, Flucht und Neubeginn teilten. Dankbar seien sie für die Unterstützung durch die Paten, hieß es.
Der Landkreis Emsland ist einer von bundesweit insgesamt 20 Standorten, die von der Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros für dieses Projekt „Menschen stärken Menschen“ ausgewählt wurde. Aktuell beteiligen sich im Emsland 58 „Alt-für-Jung-Patenschaften“ an dem Programm. Unterstützt werden die engagierten Senioren bei der Betreuung von Flüchtlingen vom Seniorenstützpunkt und der Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe des Landkreises Emsland. Die Inhalte der Patenschaften für Geflüchtete in verschiedenen Lebensaltern sind nicht festgelegt und ergeben sich aus den Bedürfnissen und Interessen der beteiligten Personen.
Weitere Informationen zum Projekt sind beim Seniorenstützpunkt, Ansprechpartnerin Kerstin Knoll, unter der Telefonnummer 05931/44-1255, der E-Mail-Adresse seniorenstuetzpunkt@emsland.de sowie im Internet unter www.emsland.de / Seniorenstützpunkt erhältlich.
Bild: Die Paten mit ihren „Patenkindern“ und erwachsenen Mentees, Dolmetscherinnen und Projektverantwortliche im Landkreis Emsland, (v. r.) Ulrike Otten (Koordinierungsstelle für Migration und Teilhabe) und Kerstin Knoll (Seniorenstützpunkt), erlebten einen anregenden Besuch im Moormuseum. (Foto: Landkreis Emsland)
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Geeste. Im Rahmen des Bundesprojekts „Menschen stärken Menschen“ besuchten ehrenamtliche „Alt-für-Jung-Paten“ mit den von ihnen betreuten Flüchtlingen das Emsland Moormuseum in Groß-Hesepe (Gemeinde Geeste). Die Flüchtlinge lernten dort die Geschichte ihrer neuen Heimat, dem Landkreis Emsland, kennen.
„Alleine mit den Mooren Niedersachsens hätte man kleine Bundesländer wie Bremen, Hamburg, Berlin oder das Saarland viele Male vollständig zudecken können“, verdeutlichte Museumsführer Günter Hermes die Bedeutung, die das Moor auch für die Entwicklung des Landkreises Emsland hatte. Gemeinsam mit ehrenamtlichen Dolmetscherinnen, die bei Bedarf übersetzten, erkundeten die Besucher die Ausstellung und das Außengelände. „Von den riesigen Mooren sind nur noch wenige Reste übrig geblieben, so wie hier in Groß-Hesepe“, erklärte Hermes. Er erläuterte Buchweizenanbau und besondere Sitten und Gebräuche: Dass Gastfreundschaft mit der Anzahl von Speckstückchen im Buchweizenpfannekuchen ausgedrückt wird, zeigte kulturelle Parallelen auf.
Vor dem großen Ottomeyer-Pflug erläuterte Hermes, dass zu Beginn des Industrie- und Technikzeitalters, also vor rund 200 Jahren, die Emsländer erste Mittel und Möglichkeiten fanden, um Moorkultivierung zu betreiben. Moore wurden in Nutzflächen umgewandelt, nach dem 2. Weltkrieg auch mit Hilfe des Ottomeyer-Pflugs. Hermes erläuterte anschaulich, dass die Lebensbedingungen für Moorsiedler lange Zeit sehr hart waren. Manche Moorsiedler lebten noch Anfang des 20. Jahrhunderts ohne fließendes Wasser, Strom und Heizung, „aber mit ständig feuchtem Fußboden“, so Hermes.
Beim anschließenden gemeinsamen Kaffeetrinken bedankten sich die Flüchtlinge für den Nachmittag im Museum. Sie fühlten sich verstanden, da auch viele Emsländer das Schicksal von Vertreibung, Flucht und Neubeginn teilten. Dankbar seien sie für die Unterstützung durch die Paten, hieß es.
Der Landkreis Emsland ist einer von bundesweit insgesamt 20 Standorten, die von der Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros für dieses Projekt „Menschen stärken Menschen“ ausgewählt wurde. Aktuell beteiligen sich im Emsland 58 „Alt-für-Jung-Patenschaften“ an dem Programm. Unterstützt werden die engagierten Senioren bei der Betreuung von Flüchtlingen vom Seniorenstützpunkt und der Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe des Landkreises Emsland. Die Inhalte der Patenschaften für Geflüchtete in verschiedenen Lebensaltern sind nicht festgelegt und ergeben sich aus den Bedürfnissen und Interessen der beteiligten Personen.
Weitere Informationen zum Projekt sind beim Seniorenstützpunkt, Ansprechpartnerin Kerstin Knoll, unter der Telefonnummer 05931/44-1255, der E-Mail-Adresse seniorenstuetzpunkt@emsland.de sowie im Internet unter www.emsland.de / Seniorenstützpunkt erhältlich.
Bild: Die Paten mit ihren „Patenkindern“ und erwachsenen Mentees, Dolmetscherinnen und Projektverantwortliche im Landkreis Emsland, (v. r.) Ulrike Otten (Koordinierungsstelle für Migration und Teilhabe) und Kerstin Knoll (Seniorenstützpunkt), erlebten einen anregenden Besuch im Moormuseum. (Foto: Landkreis Emsland)
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