20.09.2017

„Flüchtlinge an unsere Arbeitswelt heranführen“

Erfolgreiche Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen im Landkreis Emsland

 

Meppen. Während die Maßnahmen in anderen Landesteilen offenbar noch nicht greifen, ist das mit dem 1. Integrationsgesetz im August 2016 beschlossene Arbeitsmarktprogramm „Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen“ im Landkreis Emsland ein Erfolgsmodell. So wurden bis zum 31.07.2017 insgesamt ca. 250 Asylbewerber zu gemeinnütziger Arbeit herangezogen. „Das ist eine gute Zwischenbilanz für das Projekt, mit dem wir Flüchtlingen eine Aufgabe und Tagesstruktur geben und sie an unsere Arbeitswelt heranführen“, beurteilt Landrat Reinhard Winter.

 

Mit dem Integrationsgesetz ist die bundesweite Förderung von Arbeitsgelegenheiten für jährlich 100.000 Leistungsberechtigte nach dem Asylbewerberleistungsgesetz verbunden. Ziel ist es, Flüchtlinge mit Bleibeperspektive mittels niedrigschwelliger Angebote an den Arbeitsmarkt zu gewöhnen und durch gemeinnützige Beschäftigung Einblicke in das berufliche und gesellschaftliche Leben zu vermitteln.

 

Bei der Verteilung der Bundesmittel entfielen auf das Land Niedersachsen 28 Mio. Euro, davon auf den Landkreis Emsland 1,27 Mio. Euro, mit denen 284 Maßnahmeplätze geschaffen werden konnten. „Das Projekt funktioniert bei uns nicht zuletzt dank der intensiven Abstimmung zwischen dem Landkreis Emsland, dem Jobcenter, den Städten, Samtgemeinden und Gemeinden, der Agentur für Arbeit und potentiellen Maßnahmeträgern“, ergänzt die zuständige Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis.

 

Aufgrund langjähriger Erfahrungen mit ähnlichen Beschäftigungsprogrammen gelang es im Emsland kurzfristig, eine Vielzahl von Maßnahmeträgern für dieses Projekt zu gewinnen (z. B. Reholand beim SKM Lingen, die Emsländische Service- und Beschäftigungsagentur, Tafeldienste, Baubetriebshöfe u.a.), so dass in enger Abstimmung mit den emsländischen Kommunen bis Mitte des Jahres 2017 etwa 250 Integrationsmaßnahmen vereinbart werden konnten.

Zu berücksichtigen ist, dass viele Asylbewerber wegen der Teilnahme an Sprachfördermaßnahmen bis dato nur bedingt für eine Vermittlung zur Verfügung standen. Mit Blick auf die erforderliche Fortführung des Programms wurden dem Landkreis Emsland zwar für den Zeitraum ab August 2017 275 Maßnahmeplätze durch die Arbeitsagentur bewilligt, für 2018 jedoch hat das Land aufgrund der rückläufigen Asylbewerberzahlen bereits eine massive Kürzung der Fördermittel von 1,2 Mio. € auf 250.000 € angekündigt. „Trotzdem haben wir einen Mittelbedarf von 500.000 € für 90 Maßnahmeplätze angemeldet, denn für uns ist das Projekt ein Erfolgsmodell, das unbedingt fortgesetzt werden muss“, appelliert Landrat Winter abschließend.