Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus
Landrat legt Kranz in Gedenkstätte Esterwegen nieder
Esterwegen. Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus legte Landrat Marc-André Burgdorf stellvertretend für die Mitglieder des Kreistages anlässlich des 27. Januars 1945 einen Kranz auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrations- und Strafgefangenenlagers Esterwegen nieder. Das Datum erinnert an die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz vor 77 Jahren. 1996 ist dieser Tag durch den damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog als bundesweiter Gedenktag eingeführt worden; international wird er seit 2005 auch als Gedenktag für die Opfer des Holocaust begangen.
Landrat Burgdorf, der zugleich Vorstandsvorsitzender der Stiftung Gedenkstätte Esterwegen ist, sagte während der Kranzniederlegung: „Populismus, Nationalismus und Antisemitismus haben in unserer liberalen, demokratischen Zivilgesellschaft keinen Platz. Es ist wichtig zu zeigen, dass wir diesen Tendenzen entschieden entgegentreten. Mit dem Gedenken hier in Esterwegen, dem Ort der Gräueltaten des Nationalsozialismus, machen wir
deutlich, dass es keine Abkehr von den Menschenrechten geben darf, und ich verneige mich in Erinnerung an die Opfer.“
Aufgrund der Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie konnte die Kranzniederlegung auch in diesem Jahr nur in einem sehr kleinen Kreis stattfinden. Neben Landrat Burgdorf nahm daher ausschließlich das Leitungsteam der Gedenkstätte – Dr. Sebastian Weitkamp und Martin Koers – an der kleinen Zeremonie teil.
Am Abend beteiligte sich die Gedenkstätte Esterwegen - mit über 100 anderen Gedenk- und Dokumentationsstätten und Erinnerungsinitiativen zur Geschichte der nationalsozialistischen Diktatur – an der bundesweiten Aktion #LichterGegenDunkelheit 2022 und beleuchtete nach Einbruch der Dunkelheit die historische Lagerstraße sowie den Standort des ehemaligen Innentors des Konzentrationslagers Esterwegen. Die Gedenkstätten setzen mit der Aktion vor dem Hintergrund des historischen Geschehens ein Zeichen gegen Nationalismus, Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus und laden zu einer bewussten Auseinandersetzung mit aktuellen demokratiefeindlichen Tendenzen in Gesellschaft und Staat ein. “Fundiertes historisches Wissen ist ein notwendiger Baustein zum Erkennen und Entlarven von Verschwörungserzählungen und antidemokratischem Handeln. Das Gedenken an die Opfer wie das historisch-politische Lernen an den Orten des historischen Geschehens ist ein unentbehrlicher Bestandteil der Kultur dieses Landes”, betonten Koers und Weitkamp.
Bild 1: (v. r.) Landrat Marc-André Burgdorf und das Leitungsduo der Gedenkstätte Esterwegen – Dr. Sebastian Weitkamp und Martin Koers – erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus.
Bild 2: Die Gedenkstätte Esterwegen beteiligte sich an der bundesweiten Aktion #LichterGegenDunkelheit 2022 und beleuchtete die historische Lagerstraße sowie das ehemalige Innentor des Konzentrationslagers Esterwegen. (Fotos: Gedenkstätte Esterwegen)