24.03.2022

Gedenkstätte Esterwegen engagiert sich für Ukraine

Beitritt zum neuen Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in Kriegsgebiet

 

Esterwegen. Der Krieg in der Ukraine hat verheerende Auswirkungen auf Millionen von Menschen, und die Lage wird immer dramatischer. Auch etwa 42.000 Überlebende von NS-Lagern und NS-Verfolgungsmaßnahmen leben in der Ukraine. „Ihnen muss jetzt und langfristig vor Ort geholfen werden. Der Tod des ukrainischen Holocaust-Überlebenden Boris Romantschenko bei einem russischen Bombenangriff vor wenigen Tagen, zeigt deutlich den dringenden Handlungsbedarf auf“, betont Landrat Marc-André Burgdorf, zugleich Vorstandsvorsitzender der Stiftung Gedenkstätte Esterwegen. Grundbedarfsgüter wie Nahrungsmittel, lebenswichtige Medikamente und Kleidung würden bereits in manchen Gebieten immer knapper oder stünden gar nicht mehr zur Verfügung. Fluchtartig müssten Menschen ihre Wohnung und Heimat verlassen und könnten oftmals nur das Notwendigste mitnehmen, machen auch Martin Koers und Dr. Sebastian Weitkamp, Leitungsteam der Gedenkstätte, deutlich.

 

Deshalb haben sich auf Initiative des Vereins KONTAKTE-KOHTAKTbI rund 30 Gedenkstätten, Museen sowie verschiedene Initiativen und Vereine aus der ganzen Bundesrepublik – darunter auch die Gedenkstätte Esterwegen – dazu entschlossen, ein Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine aufzubauen, um schnell und unbürokratisch den hochbetagten Opfern der NS-Ausbeutungs- und Vernichtungspolitik und ihren Familien zu helfen. „Zu vielen haben die im Netzwerk vertretenen Einrichtungen seit einigen Jahren und Jahrzehnten Kontakt. Zudem brauchen diese langjährigen Partnerorganisationen nicht nur in der Ukraine, sondern auch in Russland und Belarus Unterstützung: Für ihr Personal, aber auch bei der Sicherung ihrer Arbeitsergebnisse, Archivalien und Daten“, schildern Weitkamp und Koers die akute Situation.

 

Für diesen Zweck wurde ein Spendenkonto eingerichtet, das von dem Berliner Verein KONTAKTE-KOHTAKTbI, der seit vielen Jahren Erfahrungen mit Spendenauszahlungen in dieser Region hat, treuhänderisch verwaltet wird. Die Koordination des Netzwerkes wird freundlich unterstützt von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft (EVZ). Eine Internetseite, auf der fortlaufenden über den aktuellen Stand der Aktionen unterrichtet wird, findet sich hier: www.hilfsnetzwerk-nsverfolgte.de

 

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Spendenkonto bei der Berliner Volksbank, Empfänger: Kontakte-Kontakty, IBAN: DE59 1009 0000 2888 9620 02, BIC: BEVODEBB. KONTAKTE-KOHTAKTbI e. V. verwaltet die Spenden treuhänderisch.