21.08.2020

Bild: Friedhelm Halldorn (l.) aus Lemförde schenkte die Bilder der Gedenkstätte Esterwegen, die von Dr. Sebastian Weitkamp, wiss. Mitarbeiter der Stiftung Gedenkstätte Esterwegen, und Dr. Andrea Kaltofen, Geschäftsführerin der Stiftung Gedenkstätte Esterwegen (Mitte), entgegen genommen wurden. Es handelt sich um ein Aquarell, das eine Moorlandschaft zeigt, und ein Bild der Moorsoldaten (rechts; Öl auf Spanplatte). (Foto: Gedenkstätte Esterwegen)Gemälde von Adolf Bender gehen an Gedenkstätte

Übergabe in Esterwegen - Schenkung bereichert Ausstellung  

 

Esterwegen. Am 19. August 2020 übernimmt die Gedenkstätte Esterwegen aus privater Hand zwei Gemälde des Malers Adolf Bender. Bender war zwischen Ende 1934 und 1936 Häftling der Konzentrationslager Börgermoor und Esterwegen.

 

Das Paar Viktoria Roloff und Friedhelm Halldorn möchte ein Ölgemälde und ein Aquarell aus ihrem Besitz gerne der Gedenkstätte Esterwegen stiften, „damit sie an einem Ort weiterexistieren können, der als Mahnmal gegen das Vergessen die Vergangenheit aufarbeitet“, wie beide der Gedenkstätte am 10. Juli 2020 mitteilten.

Roloff und Halldorn übergeben die Bilder persönlich und stehen für ein Pressegespräch zur Verfügung. Die Gedenkstätte Esterwegen nimmt diese Schenkung sehr gerne entgegen und bedankt sich sehr herzlich.

 

Der 1903 in Mainz geborene Adolf Bender besuchte die Kunst- und Gewerbeschule. Nach einer Demonstration gegen die französische Besetzung des Ruhrgebiets 1921 musste er Mainz verlassen und ging nach Frankfurt/Main, wo er unter anderem als Kinoplakatmaler arbeitet.

 

Bender kämpfte schon früh gegen die Nationalsozialisten. 1933 musste er deshalb nach Frankreich zu seiner Schwester fliehen, kehrte jedoch kurze Zeit später nach Mainz zurück. Dort wurde er im Oktober 1933 verhaftet und im November in das KZ Börgermoor eingeliefert. Von April 1934 bis 1936 war er Häftling im KZ Esterwegen.

Seit Sommer 1937 arbeitete er als Buchhändler auf einem Ausflugsschiff. Ab 1941 war er Soldat. 1945 kam er für einige Monate in Kriegsgefangenschaft. Nach dem Krieg ließ er sich im saarländischen St. Wendel als freischaffender Künstler nieder.

 

Seine während der KZ-Haft angefertigten Skizzen des Lageralltags bildeten in den 1960er und 1970er Jahren die Grundlage für seinen „Moorsoldaten-Zyklus“.

1985 initiierte er die Gründung des „Adolf-Bender-Zentrums, Verein zur Förderung demokratischer Traditionen e.V.“ in St. Wendel. Adolf Bender starb am 2. April 1997 in St. Wendel.

 

Bild: Friedhelm Halldorn (l.) aus Lemförde schenkte die Bilder der Gedenkstätte Esterwegen, die von Dr. Sebastian Weitkamp, wiss. Mitarbeiter der Stiftung Gedenkstätte Esterwegen, und Dr. Andrea Kaltofen, Geschäftsführerin der Stiftung Gedenkstätte Esterwegen (Mitte), entgegen genommen wurden. Es handelt sich um ein Aquarell, das eine Moorlandschaft zeigt, und ein Bild der Moorsoldaten (rechts; Öl auf Spanplatte). (Foto: Gedenkstätte Esterwegen)