Gleiche Lebensverhältnisse für alle
Menschen aus Landkreis Emsland wirken an Analyse des Bundes mit
Meppen. Der vollständige Titel klingt sperrig: „Anwendung der Methodik von Fokusgruppen mit regionalen Akteuren für die Untersuchung und Weiterentwicklung der Politik für gleichwertige Lebensverhältnisse des Bundes“. Die Kurzform „Gleichwertigkeitsbericht“ lässt erahnen, worum es der Bundesregierung bei dieser Untersuchung ging, nämlich um eine Analyse der Lebensverhältnisse in Deutschland und die Unterschiede bzw. Gleichwertigkeit dabei. Nord, Süd, Stadt, Land, strukturschwach, wirtschaft dynamisch – hier herrschende gegensätzliche Lebensverhältnisse sollen angeglichen werden. Auch Gruppen und Personen aus dem Landkreis Emsland wirkten an der kürzlich vorgestellten wissenschaftlich angelegten Analyse mit.
Im November 2023 hatte das Bundesministerium des Inneren und für Heimat haupt- und ehrenamtlich engagierte Menschen aus dem Landkreis Emsland eingeladen, um in einer Fokusgruppe über das Thema „Nahversorgung und kulturelle Teilhabe“ zu diskutieren. Der Landkreis Emsland besetzte damit eines von insgesamt acht Themen, die in Fokusgruppen mit insgesamt 60 Teilnehmenden diskutiert wurden. Mit dabei waren u. a. Franz-Josef Evers, CDU-Kreistagsfraktionsvorsitzender und Ortsbürgermeister, Burghardt Sonnenburg, Leiter des Stadtmuseums Meppen, sowie Mitarbeitende aus den emsländischen Kommunen und vom Landkreis Emsland. Weitere in den Fokusgruppen behandelte Themen waren die Digitale Teilhabe im Saarland, Mobilität und ÖPNV in Nordfriesland, Klima und Umwelt im Schwarzwald/Regierungsbezirk Freiburg, Fachkräfte und Integration im Regierungsbezirk Schwaben, Strukturwandel und Strukturstärkung im Mitteldeutschen Revier in Sachsen-Anhalt, Gesundheit und Pflege im Landkreis Vorpommern-Greifswald sowie Engagement, Ehrenamt und gesellschaftlicher Zusammenhalt in Dortmund.
In diesen Gruppen berichteten Bürgerinnen und Bürger von ihren Erfahrungen bei der Gestaltung ihrer Lebensverhältnisse. Insbesondere ging es um die Praxisperspektive von Personen, die sich täglich mit der Gestaltung von Lebensbedingungen vor Ort und in diesem Zusammenhang auch oft mit der Beantragung und Nutzung von Fördermitteln auseinandersetzen. Der zweistündige Diskurs diente neben einer Beschreibung der aktuellen Situation und Fortschritten auch dazu, die Fördermaßnahmen des Bundes auf ihre Wirksamkeit hin zu bewerten und zu überprüfen, ob damit gleichwertige Lebensverhältnisse hergestellt werden konnten. Alles floss in die Analyse ein.
Das Forschungsinstitut nexus führte die Fokusgruppen durch, wertete sie wissenschaftlich aus und legte den Ergebnisbericht vor. Eine Vielzahl von Anregungen hat sich aus den Fokusgruppen ergeben, aus denen künftig politische Maßnahmen abgeleitet werden können. Darunter waren Anregungen zur nutzerfreundlicheren Gestaltung, Flexibilisierung und Entbürokratisierung von Förderprogrammen und deren Rahmenbedingungen. Auch zur Förderberatung und zum Know-how-Transfer unter engagierten Menschen wurden Anregungen diskutiert.
Der Film über die Fokusgruppe aus dem Emsland und ihre Auseinandersetzung mit dem Thema „Nahversorgung und kulturelle Teilhabe“ ist hier zu sehen.
Bild: Deutschlandkarte mit acht farblich gekennzeichneten Regionen der Fokusgruppen (Quelle: Bundesamt für Kartographie und Geodäsie)