Gleiche Chancen für Mädchen und Jungen
Über 30 Fachkräfte setzen sich mit genderbewusster Pädagogik auseinander
Meppen. Zum Fachtag „Auf den Anfang kommt es an… genderbewusste Pädagogik in Kindertagesstätten“ konnten über 30 Fachkräfte begrüßt werden. Erzieherinnen, pädagogische Mitarbeiterinnen und Tagespflegepersonen aus dem Emsland und der Grafschaft Bentheim setzten sich mit Fragen rund um das Thema Mädchen- und Jungenbilder auseinander. Zentrale Herausforderung war dabei, wie eine geschlechtersensible Pädagogik mit den rosa und blauen Kinderwelten umgehen kann, die jeweils Mädchen und Jungen zugeschrieben werden und auf die Fachkräfte und Eltern überall stoßen.
Eingeladen hatten das Niedersächsische Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung, Regionalnetzwerk SüdWest e.V., die Volkshochschule Meppen, die Katholische Erwachsenenbildung Emsland Mitte und Marlies Kohne, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Emsland.
Im Orientierungsplan für Bildung und Erziehung des Niedersächsischen Kultusministeriums heißt es: „Mädchen und Jungen müssen ihre eigene Geschlechtsidentität entwickeln können, ohne durch stereotype Sichtweisen und Zuschreibungen in ihren Erfahrungsmöglichkeiten eingeschränkt zu werden. Jungen und Mädchen erhalten gleiche Chancen, die Aufmerksamkeit und Unterstützung der Fachkräfte zu erlangen“.
Aber wie kann dies im Erziehungsalltag umgesetzt werden. Im Impulsvortrag „Von Prinzessinnen und wilden Kerlen“ wies Dipl. Pädagogin, Autorin und Praxisforscherin Dr. Claudia Wallner darauf hin, dass wir oftmals Gendercodes erst wahrnehmen, wenn sie durchbrochen werden. Als Beispiel dafür nannte sie einen Jungen, der mit einem Rock bekleidet in die Kindertagesstätte kam, was von jedem mit großem Befremden aufgenommen wurde. Sobald „Normalitätsbilder“ nicht mehr passten, gerieten eigene Geschlechterzuschreibungen ins Wanken, führte sie aus.
Anhand von eindrucksvollen Beispielen machte sie deutlich, wie Werbung und Spielzeugindustrie diese Geschlechtszuschreibungen nutzten, um ihre Produkte zu verkaufen. Dabei würden nahezu durchgängig Mädchen in passiven Rollen dargestellt und Jungen wilde und aktive Tätigkeiten zugeschrieben. Wichtig sei es für Einrichtungen wie Kindertagesstätten, dass Konzepte klar vorgeben, wie mit dem Thema umgegangen werden solle. Dabei sei es wesentlich, dass auch die Eltern dieses Konzept mittrügen.
In Workshops wurden die Themen: „Bilderbücher und Rollenzuschreibungen“, „Genderspezifische Begabtenforschung“ und „Frauen als vorrangige Erziehungspersonen in Kindertagesstätten“ intensiv beleuchtet. Dabei beschäftigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beispielsweise unter der Leitung von Sozialwissenschaftler und Genderberater Michael Drogand-Strud mit atypischen Geschlechterrollen in modernen Kinderbüchern. Drogand-Strud nannte hier Bücher wie „Ein Mann, der weint“ und „Tarzana“, die für die Arbeit in den Kindertagesstätten geeignet seien.
Fazit des Tages war, dass eine vielfältige Entwicklungslandschaft für Jungen und Mädchen mit einem Team gewährleistet wird, das verschiedene Geschlechterbilder und Lebenskonzepte vermittelt und Mädchen und Jungen dazu ermutigt, offen für alles zu sein. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer teilten die Auffassung, dass das Thema der genderbewussten Pädagogik in den Kindertagesstätten konzeptionell aufgenommen bzw. vertieft werden sollte.
Bild: Beleuchteten Mädchen- und Jungenbilder und ihren Umgang damit in der frühkindlichen Erziehung: Über 30 pädagogische Fachkräfte nahmen am Fachtag teil. (Foto:Landkreis Emsland)
Meppen. Zum Fachtag „Auf den Anfang kommt es an… genderbewusste Pädagogik in Kindertagesstätten“ konnten über 30 Fachkräfte begrüßt werden. Erzieherinnen, pädagogische Mitarbeiterinnen und Tagespflegepersonen aus dem Emsland und der Grafschaft Bentheim setzten sich mit Fragen rund um das Thema Mädchen- und Jungenbilder auseinander. Zentrale Herausforderung war dabei, wie eine geschlechtersensible Pädagogik mit den rosa und blauen Kinderwelten umgehen kann, die jeweils Mädchen und Jungen zugeschrieben werden und auf die Fachkräfte und Eltern überall stoßen.
Eingeladen hatten das Niedersächsische Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung, Regionalnetzwerk SüdWest e.V., die Volkshochschule Meppen, die Katholische Erwachsenenbildung Emsland Mitte und Marlies Kohne, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Emsland.
Im Orientierungsplan für Bildung und Erziehung des Niedersächsischen Kultusministeriums heißt es: „Mädchen und Jungen müssen ihre eigene Geschlechtsidentität entwickeln können, ohne durch stereotype Sichtweisen und Zuschreibungen in ihren Erfahrungsmöglichkeiten eingeschränkt zu werden. Jungen und Mädchen erhalten gleiche Chancen, die Aufmerksamkeit und Unterstützung der Fachkräfte zu erlangen“.
Aber wie kann dies im Erziehungsalltag umgesetzt werden. Im Impulsvortrag „Von Prinzessinnen und wilden Kerlen“ wies Dipl. Pädagogin, Autorin und Praxisforscherin Dr. Claudia Wallner darauf hin, dass wir oftmals Gendercodes erst wahrnehmen, wenn sie durchbrochen werden. Als Beispiel dafür nannte sie einen Jungen, der mit einem Rock bekleidet in die Kindertagesstätte kam, was von jedem mit großem Befremden aufgenommen wurde. Sobald „Normalitätsbilder“ nicht mehr passten, gerieten eigene Geschlechterzuschreibungen ins Wanken, führte sie aus.
Anhand von eindrucksvollen Beispielen machte sie deutlich, wie Werbung und Spielzeugindustrie diese Geschlechtszuschreibungen nutzten, um ihre Produkte zu verkaufen. Dabei würden nahezu durchgängig Mädchen in passiven Rollen dargestellt und Jungen wilde und aktive Tätigkeiten zugeschrieben. Wichtig sei es für Einrichtungen wie Kindertagesstätten, dass Konzepte klar vorgeben, wie mit dem Thema umgegangen werden solle. Dabei sei es wesentlich, dass auch die Eltern dieses Konzept mittrügen.
In Workshops wurden die Themen: „Bilderbücher und Rollenzuschreibungen“, „Genderspezifische Begabtenforschung“ und „Frauen als vorrangige Erziehungspersonen in Kindertagesstätten“ intensiv beleuchtet. Dabei beschäftigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beispielsweise unter der Leitung von Sozialwissenschaftler und Genderberater Michael Drogand-Strud mit atypischen Geschlechterrollen in modernen Kinderbüchern. Drogand-Strud nannte hier Bücher wie „Ein Mann, der weint“ und „Tarzana“, die für die Arbeit in den Kindertagesstätten geeignet seien.
Fazit des Tages war, dass eine vielfältige Entwicklungslandschaft für Jungen und Mädchen mit einem Team gewährleistet wird, das verschiedene Geschlechterbilder und Lebenskonzepte vermittelt und Mädchen und Jungen dazu ermutigt, offen für alles zu sein. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer teilten die Auffassung, dass das Thema der genderbewussten Pädagogik in den Kindertagesstätten konzeptionell aufgenommen bzw. vertieft werden sollte.
Bild: Beleuchteten Mädchen- und Jungenbilder und ihren Umgang damit in der frühkindlichen Erziehung: Über 30 pädagogische Fachkräfte nahmen am Fachtag teil. (Foto:Landkreis Emsland)