14.10.2024

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit gegen Trockenheit

DIWA-Auftaktveranstaltung für deutsch-niederländisches Gemeinschaftsprojekt

 

Meppen/Singraven. Die Zusammenarbeit beim Interreg-Projekt „DIWA - Trockenheitsstrategien in der Wasserwirtschaft“ ist grenzüberschreitend. Das wurde beim offiziellen Auftakt auf dem historischen Landgut Singraven im niederländischen Denekamp deutlich, bei dem sich Partner aus Deutschland und den Niederlanden einfanden. DIWA steht für Drought Strategies in Water Management. Während der Projektlaufzeit von 2024 bis 2027 wollen die Partner Verfahren und Möglichkeiten ausloten wie intensiven Trockenheitsphasen gemeinsam begegnet werden kann. Ein Hauptziel des Projekts ist die Verbesserung der Koordinierung zwischen Behörden und Gebietsbewirtschaftern sowie der Wissensaustausch und das Erlernen von Best Practice-Beispielen über Landesgrenzen hinweg.

 

Eröffnung und Vorträge
Gerald Aveskamp, Mitglied des Vorstands der Waterschap Vechtstromen, eröffnete die Veranstaltung mit einer Begrüßungsrede, in der er die Bedeutung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen den Niederlanden und Deutschland bei der Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels hervorhob. Es folgten mehrere Vorträge.

 

Podiumsdiskussion
Bei dem anschließenden Podiumsgespräch unter der Leitung von Joanne Vinke, Universität Twente, diskutierten deutsche und niederländische Teilnehmende die Herausforderungen und Chancen des grenzüberschreitenden Managements zum Umgang mit Trockenheit. Während der Podiumsdiskussion mit Martijn Dadema (Beauftragter für Wasser, Mobilität, Inklusion und Durchsetzung, Provinz Overijssel), Marc Scheibel (Leiter Hochwasserschutz und -management, LANUV NRW), Stefan Kuks (Watergraaf bei Waterschap Vechtstromen) und Dr. Michael Kiehl (Kreisbaurat des Landkreises Emsland) wurde deutlich, dass die Herausforderungen durch Trockenheit zunehmen. Entsprechende Strategien zur Risikominderung sowie ein notwendiger Übergang zu einer klimaangepassten Wasserwirtschaft wurden als mögliche Lösungswege thematisiert. Die Diskussionsteilnehmer erörterten Engpässe wie den zunehmenden Druck auf die Grundwasserressourcen und die ökologischen Folgen zunehmender Trockenheit und betonten, dass sowohl die nationale als auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von entscheidender Bedeutung sei. „Das DIWA-Projekt wird von allen Partnern als ein wichtiges Projekt zur Entwicklung neuer Lösungsansätze und Kooperationsmodelle für eine nachhaltigere Wasserwirtschaft in der Region angesehen“, betont Kiehl.

 

Unterzeichnung des Startdokuments
Die Veranstaltung endete mit der feierlichen Unterzeichnung des DIWA-Projektstartdokuments. Im Mittelpunkt des DIWA-Projekts steht die Verbesserung des Managements zum Umgang mit Trockenheit durch einen integrierten Forschungs- und Umsetzungsansatz in den Teilprojekten im deutsch-niederländischen Projektgebiet. Wissenschaftler untersuchen wie die Steuerung des Trockenheitsmanagements optimiert werden kann. Darüber hinaus werden Niederschlags- und Grundwassermessungen automatisiert und erweitert, was zu einer besseren Vorhersage und einem nachhaltigen Wassermanagement beiträgt. Außerdem werden Trockenheitsszenarien und -strategien entwickelt und an verschiedenen Orten im Projektgebiet Pilotprojekte zum Umgang mit Wassermangel durchgeführt. Schließlich wird ein digitaler Leitfaden erstellt, der die Ergebnisse zusammenfasst und den Partnern und anderen Akteuren die gewonnenen Erkenntnisse vermittelt, so dass langanhaltende Trockenphasen sowohl im DIWA-Projektgebiet als auch in anderen (Grenz)Regionen wirksamer bewältigt werden können.

 

Zusammenarbeit und Finanzierung
Im Interreg-Projekt DIWA arbeiten neben dem Landkreis Emsland die folgenden neun Partner zusammen: Waterschap Vechtstromen (Leadpartner), Waterschap Rijn en IJssel, Provincie Gelderland, Universiteit Twente, Kreis Borken, Kreis Steinfurt, Landkreis Grafschaft Bentheim, Vechteverband und die EUREGIO. Die „Grenzüberschreitende Plattform für regionale Wasserwirtschaft“ (GPRW) ist der Initiator des DIWA-Projekts. Das Projekt verfügt über ein Budget von über 6,5 Millionen Euro. Es ist Teil des INTERREG-Programms Deutschland-Nederland und wird von der Europäischen Union, dem Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung, dem Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen und den Provinzen Gelderland und Overijssel finanziell unterstützt.

 

Weitere Informationen über die GPRW und das DIWA-Projekt sind online unter www.gprw.eu/de sowie https://gprw.eu/de/projekte-de/25-diwa-de zu finden.

 

 

Bild: Unterzeichneten das Startdokument für das Projekt DIWA (v. l.): Tom Voortman (EUREGIO), Dr. Michael Kiehl (Landkreis Emsland), Lara Wöhler (Universität Twente), Bernd Garvert (Kreis Borken), Antoinet Looman (Waterschap Rijn en IJssel), Gerald Aveskamp (Waterschap Vechtstromen), Suzanne van den Bos (Provinz Gelderland), Dr. Rolf Winters (Kreis Steinfurt), Hans Vennemann (Vechteverband) und Roberto Goncalves (Landkreis Grafschaft Bentheim). (Foto: GPRW)