Grundlage für Gebäudemanagement
Workshop stellt Energieprojekt NEND vor - Grenzüberschreitender Austausch
Meppen. Eine Säule der Energiewende ist im Landkreis Emsland die energetische Sanierung von Gebäuden der öffentlichen Hand, insbesondere von Schulen. Seit 2010 beteiligt sich der Landkreis Emsland daher an dem Energieprojekt „Nachhaltige Energien Niederlande – Deutschland (NEND)“. Im Zuge des Projekts fand nun der Workshop „Grenzüberschreitender Austausch“ gemeinsam mit Gästen aus der niederländischen Provinz Groningen und von der niederländischen Hochschule Leeurwarden statt. Mit dem Windthorst-Gymnasium in Meppen stand der Besuch eines energetischen Referenzgebäudes auf dem Tagesprogramm. Im Anschluss wurden einzelne Aspekte des NEND-Projekts an den Berufsbildenden Schulen (BBS) in Meppen beispielhaft vorgestellt, die ebenfalls besichtigt wurden.
Das EU-Projekt befasst sich mit den Energieverbräuchen der einzelnen kreiseigenen Gebäude, die nach der Umsetzung des Projekts zentral ausgelesen und verwaltet werden können. „Es bildet damit die Grundlage für ein umfassendes Gebäude- und Energiemanagement beziehungsweise für künftige Sanierungseinsätze“, erläutert Landrat Reinhard Winter.
Insgesamt 78 Gebäude mit einer Nutzfläche von insgesamt rund 79.000 m² wurden im Zuge des Projekts im Landkreis Emsland analysiert. Dazu gehören Verwaltungsgebäude, Gymnasien, Berufsschulen und Förderschulen. Zunächst musste ein Ist-Zustand ermittelt werden, dann folgte für 30 der 78 Gebäude eine Zustandsbewertung, die ein Einsparkonzept umfasste, und anschließend konnten mit Hilfe einer Feinanalyse für diese 30 Gebäude mögliche Sanierungsmaßnahmen festgelegt werden. Noch bis Ende Juni dieses Jahres läuft das Projekt.
Auch die BBS in Meppen sind Bestandteil des NEND-Projekts. Auch hier wird beispielhaft mit entsprechenden technischen Anlagen der Energieverbrauch der Liegenschaft zeitnah überwacht. Die gesammelten Daten der BBS sowie aller weiteren Gebäude des Projekts werden an den Fachbereich Gebäudemanagement des Landkreises Emsland geleitet. So besteht die Möglichkeit, sich für jede Liegenschaft die Gesamtmengen für Wärme, Wasser und Strom anzeigen zu lassen und auswerten zu können. Spitzenlasten im Stromverbrauch können beispielsweise erkannt und durch eine entsprechende technische Steuerung und Regelung vermieden werden.
Im Anschluss an die Besichtigungen gingen die Teilnehmer der Frage nach, ob dieses System auf andere Landkreise und auch auf die Niederlande zu übertragen sei. Von den niederländischen Teilnehmern wurden Parallelen zu den Techniken gezogen, die dort bereits im Einsatz sind.
Das Projekt NEND wird im Rahmen des Interreg IV A-Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und der niederländischen Provinzen Groningen, Drenthe und Fryslan sowie dem Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr kofinanziert. Es wird begleitet durch das Programmmanagement bei der Ems Dollart Region.