Hochwassersituation an Ems und Hase weiter angespannt
Landkreis unterstützt Kommunen durch „Stab für außergewöhnliche Ereignisse“
Meppen. Die Pegelstände einiger Bach- und Flussläufe im Kreisgebiet steigen weiter, erste Scheitel werden laut Prognosen des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) vermutlich erst in ein oder zwei Tagen erreicht sein. Vor diesem Hintergrund hat Landrat Marc-André Burgdorf am heutigen Vormittag den Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) offiziell einberufen. „Wir richten damit etablierte Strukturen ein, um die betroffenen Kommunen besser unterstützen zu können und bei einer eventuellen Verschärfung der Situation sehr gut handlungsfähig zu sein“, begründet Burgdorf den Schritt. Die Wetterlage bleibe zwar vergleichsweise stabil, konkrete Entwicklungen der Lage, insbesondere an der Ems, seien jedoch nur schwerlich zu prognostizieren, ergänzt der Landrat.
Diese Unsicherheit treibt auch die jeweiligen Kommunen um, die als zuständige Gefahrenabwehrbehörden den Hochwasserschutz auf ihren Gebieten koordinieren und umsetzen. Schon jetzt arbeiten sie vor Ort intensiv u.a. mit den Feuerwehren, dem Technischen Hilfswerk, dem DLRG sowie der Polizei zusammen.
Am frühen Nachmittag sind nun Vertreter der Kommunen mit dem Stab SAE im Lagezentrum im Kreishaus zusammengekommen, um über bereits erfolgte und anstehende Maßnahmen zu berichten. Ein wichtiger Aspekt, bei dem der Landkreis unterstützen könne, sei derzeit die Versorgung mit Sandsäcken. Dazu betreibt die Kreisfeuerwehr bereits eine Sandsackfüllstation in Haselünne, eine weitere Füllstation werde noch heute an der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Sögel errichtet, wie der zuständige Stabsleiter Christoph Exeler berichtet. 130.000 Sandsäcke seien im eigenen Bestand verfügbar, 55.000 davon bereits an die Kommunen verteilt. Weitere 100.000 Säcke habe man beim Land angefordert.
Die Vertreter der Kommunen schilderten überdies einen verantwortungslosen Katastrophentourismus, bei dem sich Schaulustige aus Neugier in gefährliche Situationen begäben. „Wir appellieren eindringlich an alle Bürgerinnen und Bürger, Gewässer, die Hochwasser führen, sowie überflutete Straßen zu meiden. Das kann derzeit absolut lebensbedrohlich sein“, unterstreicht Burgdorf. Aus Sicht der Feuerwehren bittet er zudem um Verständnis, dass diese derzeit bei vollgelaufenen Kellerräumen nur dann zur Verfügung stünden, wenn hier mindestens eine Wasserhöhe von 10-20 cm zu verzeichnen sei.