26.01.2016

Holocaust-Überlebende Erna de Vries berichtet       

Vortrag in Gedenkstätte Esterwegen am 31. Januar

Meppen. Als erste Veranstaltung im neuen Jahr spricht aus Anlass des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar die Auschwitzüberlebende Erna de Vries am Sonntag, 31. Januar, um 15 Uhr in der Gedenkstätte Esterwegen, Hinterm Busch 1, in Esterwegen über ihr Schicksal und das Schicksal ihrer Mutter, die in Auschwitz ermordet wurde. „Du wirst überleben und erzählen, was man mit uns gemacht hat“, hatte ihr ihre Mutter auf der Lagerstraße in Auschwitz noch zugerufen. Diesem Vermächtnis folgend, berichtet Erna de Vries seit 1998 u. a. in Schulen über ihr Schicksal.

Erna de Vries wurde 1923 in Kaiserslautern als Tochter des Christen Jacob Korn und der Jüdin Jeanette Korn geboren. Als ihre Mutter 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz-birkenau deportiert wurde, wollte die damals 19-Jährige ihre Mutter nicht allein lassen und begleitete sie. Ihre Mutter wurde in Auschwitz ermordet. Erna des Vries wurde in das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück verlegt und am 27. April 1945, als im Emsland bereits der erste von der britischen Besetzungsmacht eingesetzte Landrat seine Arbeit aufnahm, mit allen weiblichen Häftlingen aus Ravensbrück auf einen Todesmarsch geschickt. Nur unter Aufbietung der allerletzten Kräfte überlebte de Vries diesen Marsch. Nach der Heirat mit Josef de Vries, der ebenfalls mehrere Konzentrationslager überlebte, zog sie in dessen emsländischen Heimatort Lathen. Dort ist sie seither Zuhause.

Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.