Interkommunaler Eurohafen Emsland feiert zehnjähriges Bestehen
Güterumschlag überschreitet die 5 Millionen-Tonnen-Schwelle – „Entscheidung für ein gemeinsames Güterverkehrszentrum war goldrichtig“
Haren (Ems) – Betreiber und Umschlagsgesellschaft des Eurohafens Emsland haben derzeit gleich doppelten Grund zu Freude. Der Eurohafen Emsland feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Der erste offizielle Umschlagsbetrieb wurde im 3. Juni 2008 aufgenommen. An diesem Tag entlud der Schüttgutfrachter MS Orchila als erstes Schiff 992 t Ladung für das Kraftfutterwerk Rothkötter, das sich in unmittelbarer Hafennähe befindet.
Über 5.400 Schiffe haben den Eurohafen seither angelaufen. Im August dieses Jahres wurde nun beim Güterumschlag sogar die 5 Millionen-Tonnen-Schwelle überschritten. Die Städte Haren (Ems), Meppen und Landkreis Emsland sind Gesellschafter der Betreibergesellschaft Eurohafen Emsland GmbH und mit dieser Entwicklung mehr als zufrieden. „Der Eurohafen Emsland ist ein Erfolgsmodell. Bereits seit seiner Inbetriebnahme 2008 wurden unsere anfänglichen Erwartungen von rund 300.000 Tonnen jährlich bei weitem übertroffen“, sind sich Harens Bürgermeister Markus Honnigfort, Meppens Bürgermeister Helmut Knurbein und Landrat Reinhard Winter einig.
Begrenzte Flächenkapazitäten am Harener Hafen und ein hoher Investitionsstau am Emshafen in Meppen ließen bereits kurz nach der Jahrtausendwende die Idee eines gemeinsam betriebenen Hafenneubaus mit angrenzendem Industriegebiet in den beiden Kommunen reifen. Um die Erfordernisse und Interessen auszuloten, wurde die Idee möglichen Hafennutzern seinerzeit in Einzelgesprächen vorgestellt. „Wir sind ergebnisoffen an die Sache herangegangen. Wichtig war uns aber, einen möglichen Hafenneubau eng an den Bedarfen der regionalen Wirtschaft auszurichten“, erläutert Honnigfort das damalige Vorgehen. Der erste Spatenstich zu dem rund 21 Millionen Euro teuren Bauprojekt erfolgte dann am 22. Mai 2006. Innerhalb der 16-monatigen Bauzeit wurden 410.000 Kubikmeter Boden bewegt und 650.000 Kubikmeter Sand eingebracht, um das rund 4 ha große Hafenbecken und den 6 ha großen Stichkanal mit Anbindung an die Ems herzustellen.
Bewährt hat sich die verkehrsgünstige trimodale Anbindung des Hafens an die Bundesstraße B 70 und die E 233, wie auch die Nähe zur BAB 31 und die Anbindung an das deutsche Schienennetz. „Der Eurohafen bindet das Hinterland an das europäische Wasserstraßennetz an und übernimmt eine wichtige Entlastungsfunktion für den Güterverkehr auf der Straße“, erläutert Meppens Bürgermeister Helmut Knurbein. Schon in den ersten sechs Monaten nach Inbetriebnahme belief sich der dortige Umschlag auf rund 150.000 t und variiert seither zwischen 560.000 t und 600.000 t. Verladen werden hauptsächlich Futtermittel, Baustoffe, Dünger und Schwergut.
Landrat Reinhard Winter bezeichnet die damalige Entscheidung für den Bau des gemeinsamen Güterverkehrszentrums als „goldrichtig“: „Umschlagvolumen und Schiffszahlen haben unsere Erwartungen weit übertroffen und wir sehen noch weiteres Entwicklungspotenzial.“
Bild: Kommunen und Gesellschafter feiern die Entscheidung für den Bau des Eurohafens nach zehn erfolgreichen Jahren als "goldrichtig". (Foto: Stadt Haren)