21.12.2011

Pressemitteilungen

20.12.11
 

Keine Katerstimmung in der Wirtschaft 

 
Erkenntnisse und Informationen beim MEMA-Diskussionsforum zum Euro

Meppen. „Ein Gespenst geht um…“, so beschrieb Johannes Konen, Bereichsleiter Firmenkunden der Sparkasse Emsland, das derzeitige Gefühl vieler Mitbürger beim täglichen Blick in die Medien. Beim Diskussionsforum des MEMA-Netzwerks unter dem Titel „Wohin geht der Euro“ stellten sich ebenso Jürgen Hölscher, Vorstand der Volksbank Lingen, und Jürgen Hindersmann, Bereichsleiter Firmenkunden der Oldenburgischen Landesbank (OLB), den Fragen des Publikums.


Jürgen Vogler, MEMA-Netzwerkmanager, moderierte die Diskussion und führte mit einem Im-pulsvortrag in das Thema ein. Anhand der Schlagzeilen der vergangenen Tage und der Äuße-rungen namhafter Wirtschaftspessimisten machte er deutlich, dass die negative Stimmung überwiege. Die Stimmen der Optimisten seien deutlich schwächer zu hören, sagte er.

Beim Blick auf Deutschland und seiner monatlichen Industrieproduktion zeige sich, dass Deutsch-land im EU-Vergleich von der Einführung des Euro am meisten profitierte. Beim näheren Blick ins Emsland werde die durch zahlreiche Investitionen gestützte besondere Wirtschaftsdynamik deutlich, die sich hier in den vergangenen Jahren – trotz Krise – entwickelt habe. Eine Katerstimmung sei bisher in der Wirtschaft nicht festzustellen, sowohl das Handwerk als auch die Industrie zeigten sich stabil. Er schloss seinen Vortrag mit einem Blick auf den tagesaktuellen ZEW-Wirtschaftsindex für den Dezember: Die Stimmung in der Wirtschaft habe sich überraschenderweise aufgehellt. Dabei sei die Stimmung zuletzt regelmäßig schlechter gewesen, als die eigentliche Lage.

Die Deutungshoheit der genannten Daten überließ Vogler aber den anwesenden Bankfachleuten. Diese beruhigten: Die mittelständischen Banken und Sparkassen hätten ein gänzlich anderes Geschäftsmodell als die Investmentbanken. Das vor wenigen Jahren von vielen Großbanken noch als eher langweilig bezeichnete Geschäftsmodell habe sich jedoch gerade in der Finanzkrise als Rückrat der mittelständischen Wirtschaft erwiesen, da sich die Kreditvergabe überwiegend aus den Einlagen der Bankkunden speisen würden, betonten die Bankenvertreter.

Zurzeit könne von einer Geldwertstabilität ausgegangen werden, die in der Nähe der Maastricht-kriterien bei 2 % Inflation liegen werde. Der Euro als Währung sei zudem ohne Alternative, eine Rückkehr zur alten Währung hätte wirtschaftliche Folgen mit unbekanntem Ausmaß in ganz Europa. Der Ausblick für 2012 sei positiv, waren sich die Bankenvertreter einig: Ein solides Wachstum des Bankengeschäfts mit Kreditausweitungen von 4 bis 5 % werde erwartet.