KI-basiertes Bremssystem und Elektrosynthese
Jugend forscht: Zwei emsländische Projekte holen Landessieg – Qualifikation für Bundesfinale
Meppen. Mit guten Nachrichten für das Emsland schließt der Landeswettbewerb Jugend forscht ab: Am vergangenen Mittwoch (13. März) wurden in Clausthal-Zellerfeld drei Projekte des Regionalwettbewerbs Emsland ausgezeichnet. Davon wurden zwei der siegreichen Projekte an emsländischen Schulen entwickelt. Die Teilnehmenden haben sich damit für das 59. Bundesfinale von Jugend forscht in Heilbronn qualifiziert.
„Wir gratulieren den erfolgreichen Teilnehmenden sehr herzlich zu dieser besonderen Leistung und drücken auch für die Wettbewerbsrunde auf Bundesebene die Daumen. Es ist beeindruckend, was diese Schülerinnen und Schüler auf die Beine stellen, aus welchem Potential sie schöpfen und wie kreativ und einfallsreich sie sind“, sagt Landrat Marc-André Burgdorf.
In den sieben Wettbewerbsfachgebieten (Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Physik, Mathematik/Information, Geo-/Raumwissenschaften, Technik) waren die Jugend forscht-Landessiegerinnen und Landessieger, die von den landesweit acht Regionalwettbewerben entsandt worden waren, ausgezeichnet worden. Im Bereich Arbeitswelt holten sich Lotte Luise Goldenstein (17) und Finja Harms (18) vom Gymnasium Papenburg mit dem Projekt „Smart Wheel“ den 1. Platz. Sie entwickelten ein KI-basiertes Bremssystem, das körperlich eingeschränkten Menschen die Nutzung sogenannter Adaptivrollstühle erleichtert. Ein Sensor erkennt das Stehen der Räder und stellt die Bremsen fest. Mit einer bestimmten Körperbewegung lassen sie sich wieder lösen.
Im Themenfeld Biologie war Julia Lenger (18) vom Mariengymnasium Papenburg mit ihrer Arbeit „Optimierte PHB-Produktion durch mikrobielle Elektrosynthese von Synechococcus“ erfolgreich. Darüber hinaus sicherte sich die Preisträgerin einen Sonderpreis Energiewende & Klimaschutz für die Forschungsarbeit sowie eine Einladung fürs Exzellenzclusters PhoenixD der Leipniz Universität Hannover am 2. April 2024.
Die Landessiegerin filterte unter anderem mit Cyanobakterien Kohlenstoffdioxidgas aus der Atmosphäre, um damit neue, nachhaltige Rohstoffe zu synthetisieren. Den Landessieg im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften errangen Kai Flake (20) und Johannes Törner (19) von der Angelaschule Osnabrück. Auch sie erhielten zudem eine Einladung zum Exzellenzclusters PhoenixD der Leipniz Universität Hannover. Sie untersuchten, ob es möglich ist, den Transit des Exoplaneten HAT-P-16b mit einem kleinen Teleskop bei städtischen Lichtbedingungen zu beobachten.
Der Landkreis Emsland richtet den Regionalwettbewerb Emsland für den Bereich der Landkreise Emsland, Grafschaft Bentheim, Osnabrück und Stadt Osnabrück aus. Unter dem Motto „Mach Dir einen Kopf!“ waren in diesem Jahr 34 Projekte aus dem Bereich „Jugend forscht“ (15 bis 25 Jahre) für den Regionalwettbewerb Emsland gemeldet worden.
Für den 59. Bundeswettbewerb von Jugend forscht haben sich 14 junge MINT-Talente aus Niedersachsen qualifiziert. Beim Landeswettbewerb, ausgerichtet von der Technischen Universität Clausthal, präsentierten 78 Jungforscherinnen und Jungforscher insgesamt 42 Forschungsprojekte.
Nach den Landeswettbewerben im März und April findet das Bundesfinale vom 30. Mai bis 2. Juni 2024 in Heilbronn statt. Gemeinsame Veranstalter sind die Stiftung Jugend forscht e. V. und das Science Center experimenta als Bundespate.
Bild oben: Julia Lenger vom Mariengymnasium Papenburg holte im Themenfeld Biologie den 1. Platz im Landeswettbewerb.
Bild 2: Im Bereich Arbeitswelt waren Lotte Luise Goldenstein (r.) und Finja Harms vom Gymnasium Papenburg erfolgreich. Betreut wurden sie bei ihren Forschungen von Andreas Bauer (l.).
Bild 3: Kai Flake (r.) und Johannes Törner von der Angelaschule Osnabrück überzeugten mit ihrer Arbeit im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften. (Fotos: Landkreis Emsland)