25.02.2022

„Kriegerische Politik markiert Zeitenwende“

Landrat Burgdorf äußert sich zum Ukraine-Konflikt

 

Meppen. Der Angriff Russlands auf die Ukraine bewegt auch die Menschen im Landkreis Emsland. Landrat Marc-André Burgdorf spricht von einer Zeitenwende. „Die bekannte europäische Friedensordnung gerät ins Wanken. Wir erleben eine für uns bisher unvorstellbare militärische Aggression auf europäischem Boden, die uns alle beunruhigt und beängstigt. Dieser Krieg ist aufs Äußerste zu verurteilen“, sagt er.

 

Er gehe davon aus, dass die Effekte des Ukraine-Krieges auch hier in der Region zu spüren sein werden. „Bestehende Schulpatenschaften, der Lingener Hilfskonvoi des Freundeskreises der Ukrainefahrer, mögliche wirtschaftliche Auswirkungen auf emsländische Unternehmen – dort erleben wir direkte Betroffenheit“, sagt Burgdorf. Und: „Im Emsland leben 825 Menschen mit einem russischen und 265 Menschen mit einem ukrainischen Migrationshintergrund. Dieser Konflikt darf das gute Miteinander der Menschen hier nicht beeinträchtigen. Lassen Sie uns diese belastende Zeit gemeinsam gut überstehen und den Zusammenhalt jetzt besonders betonen. Wir stehen Ihnen zur Seite und beten für ihre Angehörigen in den Kriegsgebieten“, betont Burgdorf.

 

Am Ende wird es als Folge des Konflikts auch um die Frage von Flucht und Asyl gehen: „Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass Menschen aus den ukrainischen Kriegsgebieten bei uns Zuflucht finden können“, führt Burgdorf weiter aus. Das Niedersächsische Innenministerium träte jetzt mit den kommunalen Spitzenverbänden in Gespräche ein, um die Situation zu erörtern und mögliche Vorkehrungen treffen zu können.

 

Um sich solidarisch mit den Menschen in der Ukraine zu erklären, ruft auch der Landrat zur Teilnahme an Kundgebungen und Veranstaltungen im gesamten Kreisgebiet auf, wie beispielsweise die am morgigen Samstag, 26. Februar, um 16 Uhr auf dem Lingener Marktplatz und die Friedensgebete am heutigen Freitag, 25. Februar, 18 Uhr, in der Meppener Kirche Maria zum Frieden. „Wir können das unermessliche Leid der Menschen in der Ukraine nicht ungeschehen machen. Aber es braucht jetzt jedes Zeichen, um das Unrecht anzuprangern“.