Kultur des Hinschauens fördern
Schutz vor sexualisierter Gewalt in der Jugendarbeit - Infoveranstaltungen
Meppen. Sexismusvorwürfe in der Filmbranche, aber auch in anderen Bereichen bestimmen momentan die gesellschaftliche Debatte und machen deutlich, dass dieses Thema allgegenwärtig ist. Der Landkreis Emsland hat sich dem Schutz vor sexualisierter Gewalt insbesondere im Bereich der Jugendarbeit schon vor geraumer Zeit angenommen. Derzeit veranstaltet er kreisweit eine Reihe von Informationsveranstaltungen, in denen er die Träger der Vereinsarbeit über den Schutz vor sexualisierter Gewalt aufklärt.
Zuvor waren Ende September knapp 1000 Vereine, Jugendverbände und Kirchengemeinden, aber erstmals auch gewerbliche Anbieter, vom Landkreis Emsland mit der Bitte angeschrieben worden, eine Vereinbarung zum Schutz vor sexualisierter Gewalt abzuschließen. Diese Vereinbarung soll ausschließen, dass einschlägig vorbestrafte Personen in der Jugendarbeit tätig werden. „Über 100 Vereinbarungen sind bereits unterschrieben und zurückgesendet worden. Mit den jetzt laufenden Informationsveranstaltungen wollen wir diese Initiative weiter vorantreiben und unterstützen“, erläutert Landrat Reinhard Winter.
„Diese Vereinbarung, die ein Träger von Jugendarbeit mit dem Jugendamt schließt, bietet nicht nur Sicherheit durch das Vorlegen von Führungszeugnissen. Sie fördert auch eine Kultur des Hinschauens und der Aufmerksamkeit. Letztendlich ist das Bemühen um die Sicherheit und den verantwortungsbewussten Umgang mit den Kindern und Jugendlichen ein Qualitätsmerkmal und eine positive Werbung für den Verein“, betont Winter.
In der ersten Informationsveranstaltung in Meppen Anfang November erfuhren rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Sport-, Musik- und Schützenvereinen, kirchlichen Vereinen und von der Freilichtbühne Meppen, warum es sinnvoll ist, eine solche Vereinbarung abzuschließen. Zudem wurde erläutert, wozu sich die Vereine mit der Vereinbarung verpflichten, was beim Datenschutz zu beachten ist und von wem ein so genanntes erweitertes Führungszeugnis vorgelegt werden sollte. Dazu gab es Beispiele aus der Praxis und Tipps zur Umsetzung.Die Veranstaltung führte der Landkreis Emsland gemeinsam mit der Sportjugend und dem Kreissportbund Emsland, dem Kreisjugendring Emsland und der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheimdurch.
Die weiteren Informationsveranstaltungen finden am Dienstag, 14. November, in der Mensa des Hümmling-Gymnasiums, Schlaunallee 10, in Sögel statt. Es folgen Termine am Mittwoch, 15. November, in den Berufsbildenden Schulen Papenburg, Fahnenweg 31 – 39, in Papenburg, am Mittwoch, 22. November, in der Meppener Kreisverwaltung (Sitzungssaal), und am Dienstag, 28. November, im IT-Zentrum, Kaiserstraße 10 a, in Lingen. Alle Veranstaltungen beginnen um 19 Uhr.
Darüber hinaus bieten die Sportjugend und der Kreissportbund gemeinsam mit den Fachberatungsstellen den Sportvereinen weitergehende Unterstützung und Beratung zum Thema an. Andere Vereine finden beim Landkreis Emsland, dem Deutschen Kinderschutzbund und dem Psychologischen Beratungsstellen Ansprechpartner.
Anmeldungen für die Infoveranstaltungen sind per E-Mail unter jugend@emsland.de möglich.