Kulturdenkmäler öffnen ihre Türen
Aktionstag am 10. September steht unter dem Motto „Macht und Pracht“
Meppen. Wenn jedes Jahr am zweiten Sonntag im September historische Bauten und Stätten, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind, ihre Türen öffnen, dann sind zahlreiche Besucher und Interessenten während des bundesweiten Tags des offenen Denkmals zu Streifzügen in die Vergangenheit eingeladen. 2017 steht die Aktion der Deutschen Stiftung Denkmalschutz am Sonntag, 10. September, unter dem Motto „Macht und Pracht“.
Was passt da besser, als ein Besuch der Gymnasialkirche in Meppen, die erstmals am Wochenende nach umfangreichen Sanierungsarbeiten wieder geöffnet ist und von 15 bis 18 Uhr besichtigt werden kann. Ab 16.30 Uhr findet eine öffentliche Führung statt, die in die Geschichte der von Johann Conrad von Schlaun im Auftrag des Wittelsbacher Landesherrn Clemens August (1700 bis 1761) in prachtvoller barocker Architektur erbaute Kirche einführt. Regionalkantor Balthasar Baumgartner gibt von 17 bis 17.30 Uhr bei einem kleinen Orgelkonzert Werke von Johann Sebastian Bach, Georg Böhm und Dietrich Buxtehude zu Gehör.
Erwähnenswert ist auch die Katholische Pfarrkirche St. Vincentius, Kirchstraße, in Haselünne, die von 12 bis 15 Uhr und von 17 bis 19 Uhr Besuchern offen steht. Eine Führung durch die reich ausgestattete gotische Kirche - im Übrigen die größte der historischen Kirchen im Emsland – ist für 17 Uhr angesetzt.
Zwischen 1705 und 1736 ist die Katholische Kirche St. Clemens in Lähden-Holte erbaut worden. In der Zeit zwischen 15 und 18 Uhr kann die Kirche, deren barocke Ausstattung von Thomas Simon Jöllemann stammt und die mit ihrer blauen Vorhangmalerei einzigartig im norddeutschen Raum ist, besichtigt werden. Führungen werden nach Bedarf angeboten.
Das Haus Herford in Lingen wartet mit spätbarocker Ausstattung auf. Der Landsitz des westfälischen Adels im Emsland war zunächst als Wasserburg angelegt und wurde im frühen 18. Jahrhundert nach Plänen von Peter Pictorius dem Jüngeren als Herrenhaus umgebaut. In der Zeit von 12 bis 17 Uhr finden fortlaufend nach Bedarf Führungen durch das Denkmal statt.
Die ehemalige NITAG-Tankstelle aus dem Jahr 1953 an der Bernd-Rosemeyer-Straße 40 in Lingen hat - in Glas eingehaust - heute eine neue Verwendung als Weinhandel erhalten. Das Gebäude kann mit Führung durchgehend zwischen 11 und 18 Uhr besichtigt werden. Ein „Tankwart“ steht für Informationen bereit. Darüber hinaus startet von dort eine Stadtrundfahrt mit historischem Bus, eine Oldtimer-Ausstellung ist ebenfalls anzuschauen und Winzer aus den deutschen Anbaugebieten laden zur Verkostung ein. Weitere Informationen zum Angebot an der NITAG-Tankstelle sind bei der Stadt Lingen unter der Telefonnummer 0591/9144-637 und bei der Weinhandlung Willenbrock unter der Rufnummer 0591/963360 erhältlich.
Mit der Markuskirche am Loruper Weg 4 in Sögel steht ein unverändert erhaltenes Beispiel einer so genannten Diasporakapelle für Besucher offen. Bei der Kirche handelt es sich um einen der zwischen 1949 bis 1953 seriell vorgefertigten evangelisch-lutherischen Kirchenneubau nach Entwürfen des Architekten Otto Bartning (1883 bis 1959), der bis 1930 die Bauhochschule Weimar und damit das „andere Bauhaus“ geleitet hat. Führungen finden um 11 und 15 Uhr statt. Die Kirche steht für Besucher von 10 bis 18 Uhr offen.
Eine vollständige Übersicht aller Veranstaltungen im Landkreis Emsland sowie das bundesweite Programm sind im Internet unter www.tag-des-offenen-denkmals.de zu finden.