Landkreis erteilt Schwertransportgenehmigung
Augenmerk liegt auf möglichst geringem Baumschnitt
Meppen. Der Landkreis Emsland hat am Donnerstag (30. Januar) die Genehmigung für den Schwertransport von zwei Kohlendioxidbehältern von Haselünne-Flechum zum Güterverkehrszentrum (GVZ) in Dörpen ausgesprochen. „Nach Vorlage der vollständigen Unterlagen durch das Transportunternehmen und Überprüfung des Antrags haben wir jetzt das Okay gegeben. Dieser Transport ist professionell und ordnungsgemäß vorbereitet“, sagt der zuständige Dezernent Dirk Kopmeyer.
Im Folgenden können nun die Baumschnittarbeiten durchgeführt werden. Noch bis 1. März, dem Beginn der Brut- und Setzzeit, ist dies möglich. Es ist geplant, in möglichst geringem Umfang in den Transportweg hereinragende Äste zu entfernen. Mit Hilfe einer 3D-Simulation wurde an besonders kritischen Stellen exakt festgelegt, welcher Eingriff erforderlich ist. „Darüber hinaus wird der Transport vom beauftragten Gartenbaubetrieb begleitet, damit Bäume ausschließlich bei Bedarf nachgeschnitten werden können. Der Fachbetrieb ist angehalten, sehr umsichtig vorzugehen“, sagt Kopmeyer.
Ein Sachverständigengutachten gibt Auskunft über den Umfang der Kompensation, die für den naturfachlichen Eingriff geleistet werden muss. Insgesamt rund 300 hochstämmige Bäume mit einem Stammumfang von 16 bis 18 cm müssen neu gepflanzt werden. Wert je Baum rund 400 Euro. „Allein die Kompensation umfasst in Summe damit 120.000 Euro“, sagt Kopmeyer. Der Ort der Ersatzpflanzungen soll in Abstimmung mit den Straßenbaulastträgern und den betroffenen Gemeinden festgelegt werden. „Dabei ist es wichtig, dass in die Kompensation auch die bereits im vergangenen Jahr freigeschnittene Strecke und die Bäume im Industriegebiet Sögel einbezogen werden“, erläutert Kopmeyer. Hier finde auch eine entsprechende Nachsorge und Pflege der Bäume statt, damit ihr Erhalt gewährleistet werden kann.
Bereits in einem Mitte Januar in Meppen durchgeführten Erörterungstermin, an dem Antragsteller, Gutachter, Straßenbaulastträger, Vertreter der betroffenen Kommunen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung teilgenommen hatten, wurde deutlich, dass die alte Streckenführung beibehalten werden muss, weil es keine bessere Alternativen gibt. Somit wird der Transport wie bereits 2019 im ersten Verfahren vorgesehen von Haselünne-Flechum, dem Sitz des fertigenden Unternehmens, über Lähden, Hüven, Sögel, Werpeloh, Börger, Börgerwald und Börgermoor führen. Zwei Fahrzeuge, jeweils mit einer Zug- und Schubmaschine und besonderen Lenk- und Schwenkeigenschaften, werden die Behälter über die Straßen bewegen. Das Gesamtgewicht des Transports beträgt 430 to; die Gesamtlänge des Fahrzeugs mit Behältern 69 m. Die Behälter werden im Konvoi gefahren. Vom GVZ Dörpen werden die Behälter dann zum Auftraggeber nach Dänemark verschifft. Der Transport findet am 23. Februar statt.
Über die naturfachlichen Fragen hinaus sind für den Transport Hochspannungs- und Telefonleitungen abzuschalten bzw. zu entfernen, Straßenschilder müssen versetzt und Ampeln verschwenkt oder abgebaut werden.
Im Mai des vergangenen Jahres hat der Transport nicht stattfinden können, weil Kritik an den zuvor laufenden Baumschnittarbeiten laut geworden war. Seitdem lagern die Behälter auf dem Gelände des herstellenden Unternehmens. Der Antrag für den Transport war seinerzeit beim Kreis Steinfurt gestellt und dort genehmigt worden.
Bild: Der zuständige Dezernent Dirk Kopmeyer zeigt eine Darstellung der Transportfahrzeuge und Behälter, die durch das Emsland transportiert werden sollen. (Foto: Landkreis Emsland)