Landkreis korrigiert Zahl der Corona-Todesfälle nach oben
Anteil der Verstorbenen im Emsland weiter deutlich unter Bundesdurchschnitt
Meppen. Im Zuge einer umfassenden Nachprüfung hat das Gesundheitsamt des Landkreises Emsland im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie insgesamt 63 weitere Todesfälle ermittelt, die nicht über den üblichen Meldeweg als solche angezeigt und damit noch nicht als Corona-Todesfälle erfasst waren. Bei derzeit 136.930 ans Robert-Koch-Institut gemeldeten Infektionsfällen beträgt die Gesamtzahl der an bzw. mit Corona Verstorbenen im Emsland damit aktuell 353.
Grundsätzlich sind Ärzte, Krankenhäuser u. a. gemäß Infektionsschutzgesetz verpflichtet, Todesfälle im Kontext bestimmter Infektionserkrankungen direkt an das Gesundheitsamt zu melden. Insbesondere in Hochzeiten der Corona-Pandemie mit sehr hohen Neuinfektionszahlen sowie größeren Ausbruchsgeschehen z.B. in Heimen konnte der vorgegebene Meldeweg aufgrund der hohen Arbeitsbelastung zum Teil nicht korrekt eingehalten werden. Das Niedersächsische Landesgesundheitsamt hat daher allen Gesundheitsämtern eine entsprechende Nachprüfung empfohlen.
Vor diesem Hintergrund hat das Gesundheitsamt des Landkreises Emsland nun sämtliche Totenscheine seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 kontrolliert. Dabei wurde überprüft, ob ein Hinweis auf eine Corona-Erkrankung vermerkt ist, ohne dass die betroffene Person als Corona-Todesfall erfasst ist. Diese Kontrolle erfolgt zukünftig in regelmäßigen Abständen, um Corona-Todesfälle bei Bedarf zeitnah nachzumelden.
Mit den weiteren 63 Todesfällen, die der Pandemie zuzuordnen sind und in Kürze auch in die offiziellen Statistiken einfließen werden, erhöht sich somit die Letalität, also der Anteil aller verstorbenen Corona-Erkrankten, im Emsland von 0,22 auf 0,26 Prozent. Bundesweit ist dieser Anteil mit 0,52 Prozent genau doppelt so hoch.