05.10.2022

Landkreis sucht nach Pufferlösungen bei Flüchtlingsunterbringung

Erhöhte Zuweisungsquote angekündigt – Landrat Burgdorf sichert Kommunen Unterstützung zu

 

Meppen. Das Land Niedersachsen hat eine massive Erhöhung der Zuweisungen von Personen (Ukrainer und Asylbewerber) angekündigt. Für den Landkreis Emsland heißt es, dass in den nächsten sechs Monaten vermutlich weitere 3130 Menschen aufzunehmen sind. „Diese massive Steigerung stellt den Landkreis und die Kommunen vor große Herausforderungen“, sagt Landrat Marc-André Burgdorf. Die Kommunen seien bereits jetzt schon am Limit und hätten kaum mehr Kapazitäten für die Unterbringung von zugewiesenen Personen.

 

„Die Folgen des Ukraine-Kriegs stellen uns alle gemeinsam vor große Aufgaben. Eine davon ist definitiv die Unterbringung der Flüchtlinge. Ich glaube, da sind wir als Landkreis und Städte und Gemeinden gemeinsam in einem Boot“, betont Burgdorf in einem Schreiben an die Kommunen, in dem er über das weitere Vorgehen informiert. Vor dem Hintergrund des Engpasses bei der Unterbringung und dem Verständnis, als kommunale Familie handeln zu wollen, sucht der Landkreis Emsland derzeit nach geeigneten und vor allem größeren Pufferlösungen für die Unterbringung von Flüchtlingen. „Wir haben hierfür einige Liegenschaften im Blick und werden bei Bedarf auf die jeweils zuständige Gemeinde vor Ort zukommen. Noch sind aber keine Entscheidungen getroffen worden“, sagt Burgdorf. Er sehe allerdings aktuell ausdrücklich keine zentrale Flüchtlingsunterkunft wie 2015/2016, als in den ADO-Hallen in Papenburg-Aschendorf insbesondere syrische Flüchtlinge untergebracht wurden.

 

Darüber hinaus kündigte Burgdorf an, die Zuweisungsquote des Landes rechtlich überprüfen zu wollen und gegebenenfalls juristische Schritte einzuleiten. Zudem lobte er die gute und enge Zusammenarbeit zwischen den Rathäusern und der Kreisverwaltung.

 

Die kreisangehörigen Gemeinden und Samtgemeinden haben in den vergangenen zwölf Monaten bereits 5.187 Personen (1.240 Asylbewerber; 3.947 Vertriebene aus der Ukraine) aufgenommen. Weitere 287 Personen sind noch aus der jetzigen Zuweisungsquote aufzunehmen (Stand 22. September 2022).