Landkreis trauert um Karl-Heinz Wilholt
Langjähriger Sozial- und Ordnungsdezernent mit 79 Jahren verstorben
Meppen. Karl-Heinz Wilholt, ehemaliger Kreisrat beim Landkreis Emsland, ist am 3. August im Alter von 79 Jahren verstorben. 41 Jahre war er im öffentlichen Dienst tätig, davon allein 29 Jahre für die emsländische Kreisverwaltung, zunächst beim Landkreis Aschendorf-Hümmling und ab 1977 nach dem Zusammenschluss der drei Altkreise zum Landkreis Emsland in der Kreisverwaltung in Meppen.
Geboren am 31. Mai 1941 in Dörpen verlebte Wilholt seine Jugend in Emden und Osnabrück, wo er seine schulische Ausbildung 1960 mit dem Abitur beendete. Im Anschluss studierte er von 1960 bis 1964 Staats- und Rechtwissenschaften in Münster und Tübingen. Das Studium beendete er nach dem Referendariat 1969 erfolgreich mit der großen juristischen Staatsprüfung. 1973 entschloss sich Wilholt den Landesdienst bei der Bezirksregierung Osnabrück, wo er seit 1972 als Dezernent für Baurecht und zivile Verteidigung beschäftigt war, zu verlassen, um beim damaligen Landkreis Aschendorf-Hümmling die Position des allgemeinen Vertreters des Oberkreisdirektors zu übernehmen. Er war als Mann der ersten Stunde nach der Bildung des Landkreises Emsland der erste gesamtemsländische Sozialdezernent. Parallel dazu leitete er von 1978 bis 1981 die Außenstelle der Kreisverwaltung in Aschendorf. 1978 wählte ihn der Kreistag erstmals zum Kreisrat für zwölf Jahre; 1989 wurde seine Amtszeit als Wahlbeamter um weitere zwölf Jahre verlängert.
In den 17 Jahren als Sozialdezernent setzte er in zahlreichen Bereichen Akzente, so in der Familienförderung, im Bereich des Krankenhauswesens und der Seniorenarbeit. Er etablierte u. a. die Hilfen für Familien in Not, Erholungsmaßnahmen für kinderreiche Familien, den Aufbau der Suchtberatung und den Seniorenbeirat.
Nach einer Dezernatsumbildung 1995 übernahm Wilholt ebenfalls das Ordnungsdezernat mit dem Rechtsamt, dem Amt für öffentliche Sicherheit und Ordnung sowie dem Straßenverkehrsamt. Während seiner Amtszeit wurde die Samstagsöffnung der Kfz-Zulassungsstellen, die bundesweit Schlagzeilen machte, eingeführt. Sein besonderes Engagement galt auch immer dem Katastrophenschutz und in diesem Zusammenhang dem Ausbau des Rettungsdienstes und der Rettungsleitstelle sowie dem Brandschutz. Er war ebenfalls Mitinitiator der Notfallseelsorge im Landkreis Emsland. Im Juni 2002 trat Karl-Heinz Wilholt in den Ruhestand ein.
Sein ehrenamtlicher Einsatz konzentrierte sich vor allem auf seine Mitarbeit beim Deutschen Roten Kreuz (DRK), wofür er 2001 die Verdienstmedaille des DRK-Landesverbands Niedersachsen für sein 25-jähriges Engagement entgegennehmen konnte. Beim DRK war er von 1991 bis 1997 als Vorsitzender des Kreisverbandes Aschendorf-Hümmling und ab 1997 als Vorsitzender des Kreisverbandes Meppen aktiv. Wilholt war auch im Präsidium des DRK-Landesverbandes als Beisitzer vertreten.
„Stets war sein Handeln von tiefer Verbundenheit zum Emsland geprägt, dessen Auf- und Ausbau er mit seinem starken Wirken gefördert hat. Er hat viel für den Landkreis getan und wichtige Strukturen geschaffen, auf denen weitere Entwicklungen fußen konnten. Der Landkreis Emsland trauert mit der Familie und wird Karl-Heinz Wilholt ein ehrendes Andenken bewahren“, sagt Landrat Marc-André Burgdorf.