15.04.2014

Landkreis Emsland stärkt seine "Willkommenskultur"


Ausländerbehörde nimmt an Pilotprojekt des Landes Niedersachsen teil

Meppen. Gelebte Willkommenskultur will das neue Pilotprojekt der Niedersächsischen Landesregierung vermitteln. Auch der Landkreis Emsland mit seiner Ausländerbehörde hat sich als einer von insgesamt sechs Landkreisen und drei Städten erfolgreich für die Teilnahme beworben. Bei der Auftaktveranstaltung in Hannover Anfang April wurde das Projekt im Beisein von Landrat Reinhard Winter, dem zuständigen Dezernenten Marc-André Burgdorf und Thomas Ahlers, Leiter der Ausländerbehörde, näher vorgestellt.

Wesentliche Ziele sollen sein, die Dienstleistungen noch serviceorientierter umsetzen zu können und die Mittlerfunktion der Ausländerbehörden zu stärken. Dazu sollen fachliche und soziale Kompetenzen gestärkt, Beratungsaufgaben intensiver wahrgenommen und Netzwerke verstärkt gepflegt werden. „Das bedeutet, dass das Spannungsverhältnis von Dienstleistungs- und Ordnungsbehörde noch besser ausgestaltet werden muss“, betont Landrat Reinhard Winter. „Wir sind hier bereits auf einem guten Weg. Aber es gibt immer Verbesserungspotential“, so Winter weiter.

Dafür soll zunächst eine Bedarfserhebung erfolgen, die den Ist-Zustand, alle bereits erreichten Verbesserungen und erfolgversprechende Ansätze für eine Weiterentwicklung sammelt. Darauf aufbauend findet ein so genannter Initiierungsworkshop statt, der Erwartungen formuliert, Schwerpunkte identifiziert und das weitere Vorgehen darstellt. Es folgt ein Planungsworkshop, der konkrete Maßnahmen benennt. Im folgenden Umsetzungsprozess werden die Ausländerbehörden beraten und begleitet. Mit einem Abschlussworkshop endet das Projekt in 2015. Das Institut für Sozialpädagogische Forschung sowie die Organisationsberatung Schneider führen das Pilotprojekt im Auftrag der Landesregierung durch.

„Viele Maßnahmen im Landkreis Emsland, die auch mit Unterstützung des Landes durchgeführt worden sind, haben schon Früchte getragen. Hier wollen wir weiter ansetzen“, sagt Winter. Vor diesem Hintergrund seien die 2005 eingerichtete Leitstelle für Integration beim Landkreis Emsland (seit 2014 Koordinierungsstelle für Migration und Teilhabe), die umfangreiche Netzwerkarbeit auf Kreisebene und die interkulturelle Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ausländerbehörde zu nennen.

Weitere Beispiele seien die Gründung des Netzwerkes für Migration und Integration, das Gesundheitsprojekt „Mit Migranten für Migranten – MiMi“, die Ausbildung von ehrenamtlichen Integrationslotsen sowie das Feriencamp Sprache und Sport. Darüber hinaus war der Landkreis Emsland von 2009 bis 2011 am Forschungsprojekt „Integrationspotenziale in kleinen Städten und Landkreisen“ beteiligt, das vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sowie der Schader-Stiftung durchgeführt wurde und erstmals wissenschaftlich die Bedürfnisse des ländlichen Raums beim Thema Integration erarbeitet hat.

Ferner hat sich die Ausländerbehörde seit 2011 im Rahmen des Projektes „NetwIn 2.0“ im Verbund mit weiteren Partnern zum Ziel gesetzt, Bleibeberechtigte und Flüchtlinge bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt zu unterstützen.