Landkreis verbessert gesundheitliche Versorgung
Projekt richtet sich an Flüchtlingskinder und ihre Familien – Information und Beratung
Meppen. Ein neues Projekt zur Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung von Migranten- und Flüchtlingskindern hat der Landkreis Emsland aufgelegt. Hierfür wurden mehrsprachige Informationsmappen mit Gesundheitsfragebögen entwickelt. Außerdem führt der Fachbereich Gesundheit an Standorten in Lingen, Meppen, Aschendorf und Sögel jeweils einmal pro Monat eine offene Beratung für diese Familien durch.
„Die häufigsten medizinischen Probleme sind bislang unzureichend versorgte körperliche Erkrankungen und psychische Beeinträchtigungen, beispielsweise durch die bisherigen Lebensumstände sowie die Flucht“, erläutert Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis. Ein großes Problem seien auch fehlende Impfdokumente und häufig ein unzureichender Impfschutz gegen Krankheiten wie Tetanus, Diphtherie, Kinderlähmung, Masern und Keuchhusten, so Kraujuttis weiter.
Das Projekt, das im Juli angelaufen ist, soll hier Abhilfe schaffen. Es bezieht Akteure der emsländischen Flüchtlingsarbeit mit ein. „Migrationsdienste u. a. des Caritasverbandes und des Deutschen Roten Kreuzes haben die Informationsmappen erhalten und händigen sie betroffenen Familien aus. Aktuell stehen die Mappen in albanischer, arabischer, englischer, französischer, russischer und serbo-kroatischer Sprache zur Verfügung. Eine Ausweitung auch auf andere Sprachen ist in Planung“, berichtet Dr. Thomas Niehoff, Abteilungsleiter Kinder- und Jugendgesundheit beim Landkreis Emsland.
In einem einfachen Ankreuzverfahren können Betroffene die Informationen zur Gesundheitsvorgeschichte und zu den bisherigen Impfungen eintragen. Die Impfungen und mögliche weitere Behandlungen werden in den Praxen der niedergelassenen Kinderärzte und Hausärzte durchgeführt. Die Kostenübernahme hierfür ist gesetzlich geregelt. Ein Gesundheitsfragebogen auf Deutsch mit den von den Familien gemachten Angaben gewährleistet und vereinfacht die anschließende Versorgung der Familien bei den niedergelassenen Ärzten in den Praxen.
Darüber hinaus findet kreisweit ein offenes Beratungsangebot des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes immer dienstags von 8.30 bis 12.30 Uhr statt. Jeden ersten Dienstag im Monat wird dieser Gesundheitsservice im Kreishaus in Lingen, jeden zweiten Dienstag im Kreishaus in Meppen, am dritten Dienstag im Kreishaus in Aschendorf und am vierten Dienstag im Gebäude des Kolping-Europabüros in Sögel angeboten.
Während dieser „Sprechstunden“ können die Angaben in den Gesundheitsfragebögen ergänzt werden. Zugleich werden die Familien über Versorgungs- und Förderangebote für Kinder und Jugendliche und die Angebote des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes aufgeklärt. Auch ein Kontakt zu etablierten Beratungsangeboten des Gesundheitsamtes wie „Kindernetz“ und die Eltern-Kind-Gruppen „Kindernest“ sowie auch zu Angeboten beispielsweise freier Träger und Gemeinschaftseinrichtungen wird bei Bedarf hergestellt. Eine EDV-Erfassung erfolgt, um später auch die gesundheitlichen Probleme besser auswerten zu können. Die Eltern werden ebenfalls zu Impfungen angehalten, Impfpässe werden ausgehändigt und die ggf. noch notwendigen Impfungen empfohlen.
Weitere Informationen sind im Internet unter www.emsland.de (Gesundheit) zu finden.
Bild 1: (v. l.) Dr. Thomas Niehoff, Karin Peters, Kinderkrankenschwester, Anja Henkel-Günsche, Ärztin, und Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis stellen den neuen Gesundheitsservice vor.
Bild 2: Dr. Thomas Niehoff und Kinderkrankenschwester Karin Peters in einer simulierten Beratungssituation. (Fotos 2: Landkreis Emsland)
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Meppen. Ein neues Projekt zur Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung von Migranten- und Flüchtlingskindern hat der Landkreis Emsland aufgelegt. Hierfür wurden mehrsprachige Informationsmappen mit Gesundheitsfragebögen entwickelt. Außerdem führt der Fachbereich Gesundheit an Standorten in Lingen, Meppen, Aschendorf und Sögel jeweils einmal pro Monat eine offene Beratung für diese Familien durch.
„Die häufigsten medizinischen Probleme sind bislang unzureichend versorgte körperliche Erkrankungen und psychische Beeinträchtigungen, beispielsweise durch die bisherigen Lebensumstände sowie die Flucht“, erläutert Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis. Ein großes Problem seien auch fehlende Impfdokumente und häufig ein unzureichender Impfschutz gegen Krankheiten wie Tetanus, Diphtherie, Kinderlähmung, Masern und Keuchhusten, so Kraujuttis weiter.
Das Projekt, das im Juli angelaufen ist, soll hier Abhilfe schaffen. Es bezieht Akteure der emsländischen Flüchtlingsarbeit mit ein. „Migrationsdienste u. a. des Caritasverbandes und des Deutschen Roten Kreuzes haben die Informationsmappen erhalten und händigen sie betroffenen Familien aus. Aktuell stehen die Mappen in albanischer, arabischer, englischer, französischer, russischer und serbo-kroatischer Sprache zur Verfügung. Eine Ausweitung auch auf andere Sprachen ist in Planung“, berichtet Dr. Thomas Niehoff, Abteilungsleiter Kinder- und Jugendgesundheit beim Landkreis Emsland.
In einem einfachen Ankreuzverfahren können Betroffene die Informationen zur Gesundheitsvorgeschichte und zu den bisherigen Impfungen eintragen. Die Impfungen und mögliche weitere Behandlungen werden in den Praxen der niedergelassenen Kinderärzte und Hausärzte durchgeführt. Die Kostenübernahme hierfür ist gesetzlich geregelt. Ein Gesundheitsfragebogen auf Deutsch mit den von den Familien gemachten Angaben gewährleistet und vereinfacht die anschließende Versorgung der Familien bei den niedergelassenen Ärzten in den Praxen.
Darüber hinaus findet kreisweit ein offenes Beratungsangebot des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes immer dienstags von 8.30 bis 12.30 Uhr statt. Jeden ersten Dienstag im Monat wird dieser Gesundheitsservice im Kreishaus in Lingen, jeden zweiten Dienstag im Kreishaus in Meppen, am dritten Dienstag im Kreishaus in Aschendorf und am vierten Dienstag im Gebäude des Kolping-Europabüros in Sögel angeboten.
Während dieser „Sprechstunden“ können die Angaben in den Gesundheitsfragebögen ergänzt werden. Zugleich werden die Familien über Versorgungs- und Förderangebote für Kinder und Jugendliche und die Angebote des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes aufgeklärt. Auch ein Kontakt zu etablierten Beratungsangeboten des Gesundheitsamtes wie „Kindernetz“ und die Eltern-Kind-Gruppen „Kindernest“ sowie auch zu Angeboten beispielsweise freier Träger und Gemeinschaftseinrichtungen wird bei Bedarf hergestellt. Eine EDV-Erfassung erfolgt, um später auch die gesundheitlichen Probleme besser auswerten zu können. Die Eltern werden ebenfalls zu Impfungen angehalten, Impfpässe werden ausgehändigt und die ggf. noch notwendigen Impfungen empfohlen.
Weitere Informationen sind im Internet unter www.emsland.de (Gesundheit) zu finden.
Bild 1: (v. l.) Dr. Thomas Niehoff, Karin Peters, Kinderkrankenschwester, Anja Henkel-Günsche, Ärztin, und Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis stellen den neuen Gesundheitsservice vor.
Bild 2: Dr. Thomas Niehoff und Kinderkrankenschwester Karin Peters in einer simulierten Beratungssituation. (Fotos 2: Landkreis Emsland)
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