24.01.2014

Lebendes Hochmoor soll entstehen


Landkreis Emsland beendet Wiedervernässung im Theikenmeer

Meppen/Werlte. Das Naturschutzgebiet Theikenmeer in der Gemeinde Werlte ist eines der ältesten Naturschutzgebiete in der Bundesrepublik Deutschland. Zusammen mit dem im Norden angrenzenden Feuchtwiesenkomplex, Naturschutzgebiet Moorwiesen am Theikenmeer, steht hier eine zusammenhängende Fläche von etwa 290 ha unter Naturschutz. Der Landkreis Emsland hat im westlichen Abschnitt des Naturschutzgebiets Theikenmeer eine Fläche von 15 ha wiedervernässt. Für diese Maßnahme, die nun beendet wurde, hat er eine Zuwendung vom Land Niedersachsen über 40.000 Euro erhalten.

Durch intensive Landwirtschaft und umfangreiche Entwässerungsmaßnahmen ist das Gebiet in der Vergangenheit stark beeinträchtigt worden, so dass viele moortypische Pflanzen- und Tierarten verschwanden. Im Sommer 2013 hat der Landkreis Emsland nun einen weiteren wichtigen Schritt zur Renaturierung dieses Moorgebietes umgesetzt: Mit Zustimmung der Flächeneigentümer (Nabu-Stiftung Nationales Naturerbe, Gemeinde Werlte, Staatliche Moorverwaltung) hat er entlang einer insgesamt etwa 15 ha großen Fläche so genannte Verwallungen angelegt. Diese sorgen dafür, dass sich Wasser sammeln kann. Zugleich ermöglichen Überlaufrohre einen kontrollierten Abfluss von überschüssigem Wasser. Die flächigen Vertiefungen, die durch das Ausheben der Wälle entstanden sind und auf denen sich das Wasser staut, bilden Ausgangspunkte für neues Torfwachstum und die Neubildung von Moor. Die Mineralisierung und die Freisetzung von CO2 wird gestoppt und das Eigenwachstum des Moores mit CO2-Bindung wieder ermöglicht. „Die Wiedervernässung der Moore ist daher nicht nur aus naturschutzfachlicher Sicht sinnvoll, sondern ist auch ein Beitrag zum Klimaschutz“, betont Landrat Reinhard Winter.

Der Abschnitt war vor Beginn des Projekts ein so genannter degradierter Hochmoorbereich, auf dem Gehölze wuchsen. Langfristiges Ziel der Maßnahme soll ein lebendes, baumfreies Hochmoor mit ganzjährig hohem Wasserspiegel sein.

Neben dem Landkreis Emsland engagieren sich seit vielen Jahren der örtliche Naturschutzbund, das Land Niedersachsen und die Gemeinde Werlte für die Pflege und Entwicklung dieses Gebiets. Zahlreiche Flächen wurden von der öffentlichen Hand und vom Naturschutzbund gekauft und im Sinne des Naturschutzes entwickelt, so dass bereits unzählige moortypische Pflanzen- und Tierarten wie Moorfrosch, Kreuzotter und besondere Vogelarten wieder heimisch werden konnten. Seit 2010 hat der Naturschutzbund Niedersachsen eine Kooperation mit der VW-Leasinggesellschaft geschlossen und führt seitdem umfangreiche Maßnahmen zur Wiedervernässung des Gebiets durch.

Bild: Die angelegten Wälle stauen das Wasser auf der Fläche und schaffen so die Voraussetzung für die Neubildung von Moor. (Foto: Landkreis Emsland)